Rezension

Rezension: Die einzige Geschichte von Julian Barnes

Februar 26, 2019

Titel: Die einzige Geschichte (RE)

Autor: Julian Barnes

Übersetzerin: Gertraude Krueger

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

Seitenzahl: 304

ISBN-10: 3462051547

ISBN-13: 978-3462051544

Preis: 22,00 Euro

Meine Meinung:

“Die einzige Geschichte” ist ein Roman von Julian Barnes. Dieses Buch ist aufgrund des Klappentextes auf meine Wunschliste gewandert und zudem wollte ich schon länger mal ein Buch von Herrn Barnes lesen.

In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Paul. Paul verliebt sich mit neunzehn Jahren in die fast dreißig Jahre ältere Susan. Aber Susan ist nicht nur deutlich älter, sondern auch eine Ehefrau und Mutter zweier erwachsener Kinder. Paul ist sich schon bald sicher in Susan die Frau für’s Leben gefunden zu haben und zudem schert er sich nicht um die Konventionen der Gesellschaft. Als Paul älter wird merkt er jedoch nach und nach, dass die Anforderungen die die Beziehung zu seiner großen Liebe an ihn stellt, größer sind, als er sich jemals hätte vorstellen können …

Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil von Julian Barnes ist angenehm und weitestgehend flüssig zu lesen. Was mir zu Beginn ein bisschen mehr Konzentration abverlangt hat waren die gedanklichen Sprünge des Protagonisten, der sich mit vielen Themen befasst. Nach einer Weile habe ich aber besonders das als Highlight empfunden, denn viele Inhalte haben mich zum Nachdenken gebracht und das Buch hat definitiv einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Die Ausarbeitung der Charaktere ist wirklich toll. Der Autor hat in diesem Buch facettenreiche und tiefgründige Akteure geschaffen, die sich oft in gesellschaftlichen Grauzonen bewegen und durch ihre Aktionen und Reaktionen auch bei mir als Leserin Emotionen wecken konnten. Die Liebesgeschichte nimmt einen großen Teil des Buches ein, was ich auch so erwartet hatte, aber ich war beeindruckt wie gekonnt Julian Barnes die Liebesbeziehung des Protagonistin mit vielen anderen Themen und Einflüssen zu verweben weiß. Dadurch ist das Buch abwechlungsreich und wirklich unterhaltsam.

Die Emotionen haben in dieser Geschichte viel Platz, was zum einen durch die Liebesgeschichte bedingt ist, aber mehr noch durch weitere Themen wie zB. gesellschaftliche Konventionen, Krankheiten, Unsicherheiten und persönliche Entwicklungen. Herrn Barnes ist es schnell gelungen mich zum überlegen zum bringen. Wie hätte ich in manchen Situationen reagiert? Wie finde ich das Verhalten dieses oder jenen Charakters? Das hat mir richtig gut gefallen. Ich, für meinen Teil, habe auch eine große Liebesgeschichte zwischen den Buchdeckeln gefunden und auch wenn ich in mancher Szene ganz anders reagiert hätte, habe ich meinen Frieden mit den Handlungen der Charaktere schließen können und einiges, für mich selbst, mitgenommen. Vorallem mal über eigene Meinungen und Ansichten hinauszuschauen und auch wenn man nicht so gehandelt hätte, vielleicht ein bisschen Verständnis aufzubringen.

“Die einzige Geschichte” ist ein wunderbar abwechslungsreiches und menschlich, wie moralisch sehr spannendes Buch, welches mir sehr gut gefallen hat. Vieles hat mich nachdenklich gestimmt und berührt. Dies war mein erstes Buch von Julian Barnes, aber es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein.

Meine Bewertung: 5 von 5

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