Rezension

Rezension: Sonnentau

März 20, 2014

Titel: Sonnentau

 

Autor: Kai Hensel

Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt

Seitenanzahl: 444

ISBN-10: 3627002059

ISBN-13: 978-3627002053

Preis: 17,90 Euro 








 

 

Inhalt: 

Haiti, Jahre nach dem großen Erdbeben. Armut, gewalt, Cholera. Millionen Dollar Spendengelder. Ein mysteriöser Autounfall in den Bergen. Und eine junge Frau auf der Suche nach der Wahrheit.


“Im Kern geht es um etwas Einfaches. Den Kampf von Gut gegen Böse. Von Menschen, die das Land aufbauen, gegen Menschen, die es zerstören. Wir im Westen sind gewohnt, alles zu relativieren. Nicht mehr zu unterscheiden zwischen Tätern und Opfern, Schuld und Unschuld. Aber manchmal muss man sich entscheiden. Sie, Frau Brecht, müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen.” “Sind sie einer von den Guten?” “Wenn sie es einfach machen wollen: Ja. ich bin einer von den Guten.”



Meine Meinung: 

Ich durfte dieses tolle Buch für eine Leserunde lesen und ich kann nur sagen, dass es sich absolut gelohnt hat. “Sonnentau” ist das zweite Buch von Kai Hensel. In dem spannenden Thriller geht es um das Land Haiti, Korruption, Betrug, Mord und das Thema Hilfen. Ich fand es sehr gut mich auch mal mit solchen Fragen zu befassen, da man sich ja sonst nicht immer mit so schweren, wie auch wichtigen Themen befasst. 


In der Geschichte geht es um den Tod von Maria Brechts ehemaliger Schulfreundin Juliane, auch Jooly genannt. Joolys Vater bittet Maria, nachdem er die Nachricht vom Tod seiner Tochter bekommen hat, um ihre Hilfe, da er kaum etwas über die Umstände weiß unter denen seine Tochter in Haiti gelebt hat und schließlich gestorben ist. Da Maria als Barkeeperin nicht wirklich gebunden ist und auch schon ab und an ihr Leben überdacht hat, nutzt sie die Chance und das Geld von Joolys Vater, um sich auf die Suche nach den Spuren ihrer ehemaligen Freundin zu machen. Ganz alleine macht sie sich auf den Weg nach Haiti und versucht dieselben Schritte zu machen, von denen sie vermutet, dass es auch Joolys hätten sein können. Sie bietet sich als Arbeitskraft bei verschiedenen Hilfsorganisationen an und erfährt nach und nach auch die Schattenseiten. Unerwartete Unterstützung bekommt sie von dem Fotografen Rafael Valesco, der ihr nicht nur freundschaftliche Gedanken entlockt. Und zusammen geraten sie immer mehr in ein verworrenes Netz aus Gefahren, Lügen und politischer Verwicklungen, aber sie finden auch immer mehr Hinweise über die Umstände von Joolys Tod. 

 

Die unterschiedlichen Erzählstränge, die der Autor geschickt zusammenführt sind alle spannend geschrieben und die Charaktere sind eindrücklich beschrieben. Lange Zeit, eigentlich sogar noch am Ende war ich mir nicht sicher, wer nun zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Was die Spannung nocheinmal ziemlich erhöht hat. Interessant fand ich, dass der Autor auch die politische Lage einbezieht. 


Was mir besonders gut an diesem Buch gefällt ist, dass der Autor die Situationen in Haiti, das Land Haiti selber und die Einwohner absolut eindrücklich beschreibt. Viele Erzählungen regen auch zum Nachdenken an zum Beispiel, dass Hilfen selten länger erbracht werden, sondern eher nur solange viel darüber berichtet wird. Die beschriebenen Orte und die Situationen mit den Einwohnern Haitis sind bewegend und die Landschaften und Ortschaften, die Hensel beschreibt zeigen, dass der Autor selber, persönlich vor Ort recherchiert hat. Was mich besonders beeindruckt hat. 

 

Gelesen für Mamenus Querbeetcover-Challenge 2014.

 

 



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