Rezension

Zeit für Klassiker # 3 Rezension: Farm der Tiere von George Orwell

August 16, 2017

Titel: Farm der Tiere 

Autor: George Orwell

Übersetzer: Michael Walter

Verlag: Diogenes

Seitenzahl: 192

ISBN-10: 3257261373

ISBN-13: 978-3257261370

Preis: 10,00 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

»Die Fabel vom Aufstand der Tiere des Farmers Jones und vom allmählichen
Umschlag der Revolution in ihr den status quo ante wiederherstellendes
Gegenteil gehört zu den bekanntesten literarischen Werken des 20.
Jahrhunderts. Der Satz ›Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind
gleicher als andere‹ wurde zum geflügelten Wort.«

 

 

 

Meine Meinung:  

“Farm der Tiere” ist eine Fabel des Autors George Orwell. Von diesem Buch hatte ich schon einiges gutes gehört und da der Inhalt für mich sehr interessant klang habe ich auch gerne dazu gegriffen. 

 

In dieser Geschichte geht es um die Tiere auf der Farm des Bauern Jones. Jones ist kein netter Bauer, er nutzt seine Tiere, wie viele andere Farmer aus und sie bekommen gerade genug Futter, um zu funktionieren. Eines Tages zetteln die Tiere einen Aufstand an und verjagen Jones und alle anderen Menschen von der Farm, die von diesem Tag an nur noch “Farm der Tiere” heißt. 


Mit der Vertreibung der Menschen beginnt für die Tiere der Farm zunächst ein glücklicheres Leben, aber schon nach einer Weile schleichen sich Gewohnheiten und Denkweisen ein, die ihr sorgenfreies Leben verändern. Die sieben Gebote, die zu Beginn der tierischen Farmherrschaft geschrieben wurden, werden umformuliert und nach und nach zeigt sich, dass manche Tiere der Meinung sind, sie haben mehr verdient als andere …


 

 

Der bildhafte Schreibstil von George Orwell hat mir richtig gut gefallen. Ich mag seine Art zu erzählen sehr gerne und habe mir die Farm und ihre Bewohner richtig lebhaft vorstellen können. Die Buchidee fand ich ebenfalls grandios und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung des Autors. 

Die Handlung beginnt schnörkellos damit, dass die Tiere auf der Farm merken, dass sie schlecht behandelt werden und nach einigen Reden eines großen Denkers unter ihnen beschließen eine Revolution zu starten und den Bauern Jones zu vertreiben. Diese Thematik bietet dem Leser/ der Leserin schon einiges zum Nachdenken, denn gerade auch heutzutage werden Tiere doch oft ausgebeutet. Die Art, wie Orwell dies vermittelt geht schon unter die Haut und die Inhalte werden im Verlauf der Geschichte auch nicht weniger bedeutsam, eher im Gegenteil. Schon bald kristallisieren sich Führungscharaktere unter den Tieren heraus und es kommt zu einer Hackordnung, die sehr menschlich ist und erschreckend gut beschrieben wird. Der Autor verdeutlicht auf eine besondere Art, in dem er die Tiere handeln lässt, das Denken, welches sehr häufig in der Politik und überhaupt im menschlichen Kontext zu finden ist.

 

Die Richtung, die die Geschichte nimmt ist spannend und auch emotional und besonders der Tod eines wunderbar starken Charakters hat mir echt Tränen in die Augen getrieben. Trotz der traurigen Thematik zeigt Orwell hier die Fehler im Denken auf und legt den Finger auf eine Wunde, die auch in unserer heutigen Gesellschaft, wieder häufiger auftritt. Die sehr gute Ausarbeitung der Charaktere führte dazu, dass ich von den Geschehnissen gefesselt war und mitgelitten und gebangt habe und die wahren Inhalte werde ich mit Sicherheit nie wieder vergessen. 

 

Ich habe auch das Nachwort gelesen, in dem George Orwell über die Pressefreiheit spricht und ich konnte nur staunen, wie gut der Autor vieles auf den Punkt bringt und wie real und konstant diese Thematik, auch in der jetzigen Zeit, in unserer Welt und der Gesellschaft präsent ist. Chapeau, Herr Orwell, wir bräuchten mehr AutorInnen, die sich nicht scheuen ihr Augenmerk auf Themen zu legen, die zum nachdenken anregen und nicht nur Dinge thematisieren, die von anderen zensiert oder als druckbar beurteilt werden.


Positiv: 

* bildhafter und fesselnder Schreibstil

* tolle Ausarbeitung der Charaktere

* großartige Buchidee

* spannende und realitätsnahe Handlung

* regt zum Nachdenken an und ist derzeit vielleicht wieder aktueller denn je


Negativ: 

* Nichts


“Farm der Tiere” ist eine wunderbare Fabel, die stark zum Nachdenken anregt und die jeder gelesen haben sollte. Die Inhalte sind emotional, authentisch, erschreckend, politisch und zudem gibt es schockierende, wie auch warmherzige Momente. Aber vorallem ist dieses Buch ein Denkanstoß, der niemals in Vergessenheit geraten sollte!

 

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