Rezension

Rezension: Tatort Krankenhaus von Karl H. Beine und Jeanne Turczynski

September 25, 2017

 

Titel: Tatort Krankenhaus

Autoren: Karl H. Beine, Jeanne Turczynski

Verlag: Droemer HC

Seitenzahl: 256

ISBN-10: 3426276887

ISBN-13: 978-3426276884

Preis: 19,99 Euro 










Inhalt: 

Opfer der Profitgier im Gesundheitssystem. 21000 getötete Patienten pro Jahr?
Wenn
nicht der Mensch – als Patient und als Pflegender – im Mittelpunkt des
Gesundheitssystems steht, sondern Profit, Apparate und Pharmazeutika,
dann wird das Gesundheitssystem zur Gefahr. Die Folge: Gestresste
Pfleger und Ärzte, Unzufriedenheit, Behandlungsfehler und eine
zunehmende Resignation. Einige Mitarbeiter reagieren gewalttätig auf
ihre Überforderung. Tausende Patienten bezahlen das mit ihrem Leben.
Professor Karl H. Beine und Jeanne Turczynski decken einen Skandal von ungeheurem Ausmaß auf.
Die
bisher bekannten Mordserien in Kliniken und Heimen sind nur die Spitze
des Eisberges. Viel häufiger als bisher vermutet werden Patienten in
Kliniken und alte Menschen in Pflegeheimen zu Opfern. Die Zahl der
Tötungen geht in die Tausende. Karl H. Beine, Professor für Psychiatrie
und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke und Jeanne
Turczynski, Wissenschaftsredakteurin des Bayerischen Rundfunks, decken
einen Skandal von ungeheurem Ausmaß auf.
Die Profitinteressen von
Klinikbetreibern, Pharmaindustrie und Apparateherstellern haben aus
Patienten „Kunden“ und aus Pflegern und Ärzten „Leistungserbringer“
gemacht.
Gefahr für Leib und Leben erwächst aus diesem inhumanen
System, wenn die zwischenmenschliche Beziehung von Alten und Patienten
zu Schwestern, Pflegern und Ärzten zum Geschäftskontakt verkümmert. Die
Kranken sind in ihrem Leben bedroht, wenn mit weniger Personal, das
zunehmend unter Druck steht, immer mehr Bedürftige versorgt werden
müssen. Tausende Heimbewohner und Klinikpatienten bezahlen dafür mit
ihrem Leben. Das ist das schockierende Ergebnis einer bislang
unveröffentlichten Studie, für die Professor Karl H. Beine mehr als 5000
Beschäftigte in Gesundheitsberufen befragen konnte. Wie dramatisch die
Lage ist und was sich – auch politisch! – ändern muss, beschreibt er
zusammen mit Jeanne Turczynski in diesem Buch.

 

 

Meine Meinung: 

“Tatort Krankenhaus” ist ein Sachbuch der Autoren Karl H. Beine und Jeanne Turczynski. Meine Neugier wurde ganz klar durch die Thematik des Buchs geweckt und ich war sehr gespannt, wie sich die Umsetzung im Inhalt zeigen würde …

 

In diesem Buch befassen sich die beiden Autoren mit der Profitgier und den Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem. Es geht um getötete Patienten und desweiteren um die Auswirkungen und die Folgen, die die Profitgier für die betroffenen Personen mit sich bringt. 

 

Aber es wird nicht nur ein Augenmerk auf die Kliniken gelegt, sondern auch auf die Pflegeheime, in denen der Notstand noch deutlicher zu erkennen ist. Basieren tun die Inhalte auf einer bislang unveröffentlichten Studie, für die der Autor mehr als 5000 Angestellte in Gesundheitsberufen befragt hat und diese Antworten bilden die Weichen für die, laut den Autoren, wichtigen Veränderungen.

 

 Der Einstieg in dieses Sachbuch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil der Autoren ist, auch für Menschen, denen das Fachwissen zum Thema fehlt, gut und flüssig zu lesen. Der Aufbau des Buches ist mit sechs Abschnitten sehr übersichtlich und beinhaltet verschiedenste Themen. Leider waren es mir persönlich zuviele Fallbeispiele, die auf mich ein bisschen, wie eine zu einseitige Betrachtung wirkten. 

 

Die Autoren befassen sich hier, in meinen Augen, zu sehr in Form des Tunnelblicks mit den vorliegenden, realen Problemen, was mir nicht gut gefallen hat. Ich hätte es bei diesen Themeninhalten wichtig gefunden, ein größeres Augenmerk auf die Grauschattierungen zu werfen, anstatt nur mit dem erhobenen Zeigefinger in Schwarz und Weiß zu sortieren. 

 

Ich komme ja selbst aus dem Gesundheitswesen und muss sagen, dass ich einigen Inhalten durchaus zustimme, nur wie gesagt, nicht in so einseitiger Betrachtungsweise. Auch bei den Lösungsvorschlägen hätte ich mir mehr Innovationen gewünscht. Stattdessen beschränken sich die Autoren auf die allgemein schon oft erwähnten Ideen und das war, mir persönlich, doch deutlich zu wenig.  

 

Positiv: 

* gut verständlicher, flüssiger Schreibstil

 

Negativ: 

* mir waren viele Betrachtungen zu einfach und einseitig gehalten

* ich habe, bei vielen Themeninhalten, die Grautöne vermisst

* die Lösungsvorschläge waren nicht neu und hatten in den Erläuterungen noch 

   einiges an Luft nach oben

 

“Tatort Krankenhaus” weckte meine Neugier durch die wichtige Thematik. Leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen, was vorallem an den etwas einseitigen Betrachtungen lag. 

 

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