Titel: Der Zopf meiner Grossmutter
Autorin: Alina Bronsky
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3462051458
ISBN-13: 978-3462051452
Preis: 20,00 Euro
Meine Meinung:
“Der Zopf meiner Grossmutter” ist ein Roman der Autorin Alina Bronsky. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich kann euch sagen, dass da auf jeden Fall noch weitere folgen werden.
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Max. Max lebt mit seinen Grosseltern in einem Flüchtlingswohnheim. Max’ Grossmutter ist eine hart wirkende und agierende Person, die versucht Max vor allen Dingen zu beschützen, selbst vor denen, die gar keinen Schutz nötig machen. Durch ihr Verhalten erschwert sie Max das Leben enorm und sein Grossvater ist ihm da keine Hilfe. Als der Enkel herausfindet, dass sein Grossvater eine Affäre mit einer anderen Frau hat ist das Chaos perfekt und Max sitzt noch mehr zwischen allen Stühlen …
Der Einstieg in dieses Buch ist mir sehr gut gelungen. Alina Bronsky hat einen sehr schönen Schreibstil, der beim Lesen einfach Spaß macht. Die Autorin hat hier eine gelungene Mischung aus Beschreibungen und Dialogen geschaffen, die mir gut gefallen hat. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Max. Was ich richtig klasse fand war die Art wie Frau Bronsky die schwereren Themen, die eher belastend sind, manchmal mit Humor würzt. Das hatte für mich oftmals etwas tragisch – komisches, was ich sehr mochte.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist der Autorin sehr gut gelungen und alle von ihnen haben einige Facetten und richtigen Tiefgang zu bieten. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich beim lesen oft ein lachendes und ein weinendes Auge hatte.
Die Themen sind ansich tiefgründig und auch eher der schwereren Kost zuzuordnen, aber Alina Bronsky ist es toll gelungen, die Inhalte so zu gestalten, dass sie zum nachdenken anregen, aber auch nicht zu schwer wiegen. Das habe ich bewundert. Die Emotionen in dieser Geschichte haben eine riesige Spannbreite umfasst, was mich auf eine Gefühlsachterbahn geschickt hat. Von Wut und Unverständnis, über die Freude über den Humor, bis hin zu Traurigkeit und Mitgefühl, war alles dabei und es ist auch bei mir als Leserin glaubhaft angekommen.
“Der Zopf meiner Grossmutter” ist eine tolle Geschichte, die viele Momente bietet, die mich unterhalten und auch nachdenklich gestimmt haben.
Meine Bewertung: 4 von 5
*RE
Hallo Petra,
ich habe das Buch auch vor Kurzem gelesen. Fand es super und dennoch hatte es mich enttäuscht. Ich hatte zum Schluss einfach viel mehr erwartet. Die Geschichte hatte so großes Potential, das die Autorin nicht ausgeschöpft hat. Gerade gegen Ende war ich sehr frustriert. Alina Bronsky lässt viel aus aber genau das hätte mich sehr interessiert. Wieso schneidet die Großmutter den Zopf ab? Wieso denkt sie, sie müsste die Firma übernehmen und dass sie das könnte? Wieso lässt Nina das alles zu und sich so behandeln? Ich habe noch ganz viele Fragen, die alle nicht beantwortet werden, weil man sich das denken soll. Dem Buch hätten 100 Seiten mehr nicht geschadet, in denen das alles runder abgehandelt worden wäre. So schade, da ich den Schreibstil von Bronsky eigentlich sehr mag. 🙂
GlG, monerl
Huhu Monerl,
das stimmt, bei den Fragen, die da offen geblieben sind, hätte ich auf manche auch gerne noch eine Antwort bekommen. Ja, Nina’s Verhalten konnte ich mir auch nicht so richtig erklären.
Den Schreibstil mag ich auch echt gerne.
Liebe Grüße, Petra