Titel: Das Buch der Schwestern
Autorin: Amélie Nothomb
Übersetzerin: Brigitte Große
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 160
ISBN-10: 3257072864
ISBN-13: 978-3257072860
Preis: 23,00 Euro
Meine Meinung:
“Das Buch der Schwestern” ist der neue Roman der Autorin Amélie Nothomb. Auf dieses Buch hatte ich mich schon sehr gefreut, da der Klappentext mich direkt angesprochen hat und ich gespannt auf die Umsetzung war.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Nora und Florent. Die beiden lieben sich so innig, dass sie kaum etwas um sich herum wahrnehmen. Alle sind sich sicher, dass diese starke Verliebtheit vergehen wird, spätestens mit der Geburt des ersten Kindes. Doch als ihre Tochter Tristane schließlich da ist, scheint es, dass die Eltern nicht mal für ihr Kind Platz in ihrem Herzen haben und so ist das Mädchen schon früh auf sich allein gestellt. Als ihre Schwester Laetitia geboren wird ist Tristane überglücklich, vorallem, weil sie nicht mehr allein ist. Das besondere Band zwischen den beiden Schwestern ist stark und sie geben sich gegenseitig das, was sie bei ihren Eltern vermissen: Wärme, Liebe und Geborgenheit. Doch als Tristane eines Tages beschließt ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Verbundenheit der Schwestern auf eine harte Probe gestellt …
Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen. Amélie Nothomb hat einen angenehm zu lesenden und flüssigen Schreibstil, der mir gut gefällt. Besonders mag ich das Talent der Autorin emotionale Momente zu beschreiben und überhaupt Emotionen einzufangen und darzustellen, ohne ins kitschige oder dramatische abzudriften.
Bei diesem Buch legt Frau Nothomb das Augenmerk auf eine einzigartige Geschwisterbeziehung, aber sie gibt auch der Entwicklung jeder Schwester als Individuum Raum. Tristane ein kleines bisschen mehr als Laetitia, was ich aber passend fand, da es vorwiegend Tristane’s Kindheitserfahrungen sind, die alles weitere mit sich bringen, was in der Handlung passiert.
Die Charaktere hat die Autorin facettenreich und menschlich ausgearbeitet, sodass ich zumindest mit den Schwestern mitfühlen konnte. Zudem regt Amélie Nothomb ganz stark zum Nachdenken an, besonders was emotionale Vernachlässigung in der Kindheit angeht, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger daherzukommen. Das hat mich beeindruckt und führt dazu, dass ich dieses Buch und seine Charaktere nicht so einfach vergessen werde.
“Das Buch der Schwestern” ist eine Geschichte, die mit Feingefühl im Hinblick auf Emotionen punktet und eine dezente Spannung erzeugt, weil man mit den Charakteren mitfiebert. Für mich ein gelungenes Werk von Amélie Nothomb, welches ich kaum aus der Hand gelegt habe.
Meine Bewertung: 4 von 5
*Rezensionsexemplar