Titel: Der Tod so nah
Autorin: Belinda Bauer
Übersetzerin: Marie – Luise Bezzenberger
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 448
ISBN-10: 3442488354
ISBN-13: 978-3442488353
Preis: 10,00 Euro
Lesegrund:
Nachdem mir “Totenkind” von Belinda Bauer sehr gut gefallen hat, habe ich mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass es etwas neues von der Autorin gibt. Natürlich blieb dieses Buch auch nicht lange ungelesen.
Handlung:
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Eve Singer. Eve arbeitet als Reporterin für eine “True Crime” – Sendung und ihr Publikum fiebert ihren immer blutigeren Reportagen regelrecht entgegen. Aber auch hier gibt es Konkurrenz und so tut Eve einiges, um die erste am Tatort zu sein. Eines Tages wird sie von einem skrupellosen Serienkiller kontaktiert, dieser möchte Publicity und Eve hat die Chance die besten und neuesten Bilder zu liefern. Doch schon nach kurzer Zeit wird Eve klar, dass dieses Arrangement nicht nur unmoralisch, sondern auch gefährlich ist, vorallem weil nur der Mörder die Regeln bestimmt …
Schreibstil:
Der Schreibstil von Belinda Bauer ist flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte hat zwei verschiedene Erzählstränge, zum einen den um die Protagonistin Eve, in der dritten Person und ebenfalls in der dritten Person, bekommt der Leser/die Leserin Einblicke in das Leben des Mörders.
Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen. Die Protagonistin und hier besonders ihr privates Leben, beispielsweise mit ihrem dementen Vater, hat Belinda Bauer sehr gut und authentisch dargestellt, sodass ich oftmals mit Eve mitfühlen konnte. Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen und hier besonders das Zusammenspiel, welches besonders bei den zwischenmenschlichen Aspekten bei mir punkten konnte.
Spannung:
Mit dem Punkt der Spannung hatte ich leider ein bisschen zu hadern, was schade war. Die Story braucht, für meinen Geschmack, viel zulange um richtig in die Gänge zu kommen und so sind die ersten zweihundert Seiten leider keine Spannungsmomente zu erleben gewesen. Danach steigt die Spannung ein bisschen an, aber richtig gefesselt oder überrascht hat mich die Handlung leider gar nicht.
Emotionen:
Die Darstellung der Emotionen ist der Autorin richtig gut gelungen. Die emotionalen Momente kamen besonders durch das Erleben der Protagonistin zum tragen und hier insbesondere, durch die familiäre Situation. Hier habe ich stets mitfühlen können, weil Frau Bauer die Situationen sehr menschlich und realistisch dargestellt hat. Daher war es unglaublich schade, dass es so gut wie keine richtigen Spannungsmomente gab. Den Thrill musste ich leider bis zum Ende fast immer vermissen, was ich enttäuschend fand.
“Der Tod so nah” hatte leider kaum Spannung zu bieten und der Nervenkitzel blieb für mich weitestgehend aus. Daneben gab es tolle emotionale Momente und authentische Beschreibungen, die mir sehr gut gefallen haben.
Meine Bewertung: 3 von 5