Krimi / Thriller | Rezension

Rezension: Der Heimweg von Sebastian Fitzek

November 6, 2020

Titel: Der Heimweg

Autor: Sebastian Fitzek

Verlag: Droemer HC

Seitenzahl: 400

ISBN-10: 3426281554

ISBN-13: 978-3426281550

Preis: 22,99 Euro

Meine Meinung:

“Der Heimweg” ist ein Psychothriller des Autors Sebastian Fitzek. Der Oktober ist in jedem Jahr die Zeit für den neuen Fitzek und da ich seine Bücher meistens sehr gerne gelesen habe, habe ich mich auch schon gefreut mit “Der Heimweg” zu beginnen.

In diesem Buch geht es um den Protagonisten Jules Tannberg. Jules sitzt am Begleittelefon, einem ehrenamtlichen Telefonservice für Frauen, die sich einen telefonischen Begleiter wünschen, der im Notfall Hilfe rufen kann. An diesem Abend spricht Jules mit Klara und die junge Frau hat entsetzliche Angst, da sie glaubt von einem Mann verfolgt zu werden, der mit Blut das Datum ihres Todes an eine Schlafzimmerwand gemalt hat. Und dieses Datum ist bereits am nächsten Tag …

Der Einstieg in diesen Thriller ist mir gut gelungen. Sebastian Fitzek hat einen leicht zu lesenden Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Die Kapitel sind gewohnt relativ kurz gehalten und enden oft mit Minicliffhangern, sodass man gerne wissen möchte, wie es weitergeht.

Der Inhalt des Buches ist schon sehr harte Kost und ich muss sagen, dass mir, das Thema “Gewalt gegen Frauen / Gewalt in der Beziehung” leider sehr schlecht und wenig empathisch umgesetzt wurde. Die Beschreibungen, auch bei der sexuellen Gewalt, sind plakativ und, in meinen Augen, leider gewollt extrem geschildert. Mir fehlte es hier an dem Sinn dahinter, denn solche detaillierten und brutalsten Beschreibungen sind, weder für die Geschichte selbst, noch für den Spannungsbogen, notwendig gewesen.

Die Charaktere konnten mich leider ebenfalls nicht überzeugen. Sie sind in diesem Thriller extrem blass und ich finde die Darstellung des weiblichen “Opfers” leider auch sehr schlecht gemacht. Es gibt Klischee’s, die wie eine Ohrfeige für Frauen wirken können, die ähnliche reale Erfahrungen machen mussten und das fand ich wirklich enttäuschend.

Vieles ist nur oberflächlich abgehandelt worden und die Empathie, im Bezug auf das gewählte Hauptthema habe ich wirklich komplett vermisst. So wirken die ausgewählten Zitate zu Beginn, rückwirkend ein bisschen wie Hohn. Wo ich zu Beginn auch die Widmung großartig fand, war ich am Ende bitter enttäuscht, denn die Umsetzung passte für mich, in keinster Form dazu.

Der Spannungsbogen war recht gut gehalten, aber meine Vermutung, die ich recht schnell hatte, hat sich zum Teil am Ende bestätigt. So leid es mir tut diese Rezension so schreiben zu müssen, ist dieses Buch leider ein kompletter Flop für mich. Ich vermisse die guten Psychothriller, die Herr Fitzek zu Beginn geschrieben hat. Mittlerweile fühlt es sich, für mich, so an, dass auf jedes Buch eine Schablone gelegt wird, die ja meist funktioniert. Bei mir ist es jedoch so, dass ich das Gefühl habe, immer wieder sehr ähnliches zu lesen und daher auch einige Entwicklungen zu leicht abzusehen sind. Das ist wirklich schade.

“Der Heimweg” war für mich leider ein Buch, welches mich bitter enttäuscht hat. Mir fehlte es komplett an Empathie für das gewählte Thema und die plakativen, detaillierten Gewaltdarstellungen waren nicht wirklich relevant für die Story. Ich liebe Thriller und habe kein Problem mit heftigen Themen, aber diese Umsetzung hat mich richtig schockiert zurückgelassen. Sehr schade, denn Herr Fitzek gehörte bis dato zu meinen liebsten Autoren.

Meine Bewertung: 1,5 von 5

*RE

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  1. Ich hab das Buch gestern beendet und fand es schon nach 150 Seiten mangelhaft. Vor allem der Hauptcharakter Klara. Tapfer hab ich durchgehalten, aber auch die Erklärung am Ende hat es nicht rausgerissen. Ich kann allen deinen Schilderungen nur zustimmen, in diesem Buch hat einfach nix gepasst. Die Story war ins Lächerliche überspitzt und die Charaktere irrsinnig schwach. Ich hatte zu allem einfach Null Bezug. Komisch, denn eigentlich fand ich fast alle Fitzeks, die ich bisher gelesen habe, wirklich spannend und klug. Hier sind mir die ganzen an den Haaren herbeigezogenen Cliffhanger am Kapitelende einfach nur extrem auf den Senkel gegangen. :/ Aber bin ich froh, dass ich mir das nicht nur eingebildet habe!

    Alles Liebe,
    Sandra

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