Rezension | Roman

Rezension: Miroloi von Karen Köhler

Januar 29, 2020

Titel: Miroloi

Autorin: Karen Köhler

Verlag: Carl Hanser

Seitenzahl: 464

ISBN-10: 3446261710

ISBN-13: 978-3446261716

Preis: 24,00 Euro

Meine Meinung:

“Miroloi” ist ein Roman der Autorin Karen Köhler. Auf dieses Buch bin ich schon vor einer Weile aufmerksam geworden und nun will ich euch endlich verraten, wie mir die Geschichte gefallen hat.

Diese Geschichte spielt in einem Dorf, auf einer Insel und für viele Menschen der abgeschirmten Gemeinschaft, ist es eine ganze Welt. Die namenlose Protagonistin wurde als Findelkind vom Bethausvater des Dorfes aufgenommen und wird von allen als Außenseiterin gemieden. Die junge Frau stellt sich heimlich gegen viele Regeln des Dorfes, lernt lesen und verliebt sich in einen jungen Mann, nichtsahnend, was sie durch ihr Handeln in Bewegung setzen könnte …

Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Karen Köhler hat einen wirklich schönen, beinahe poetischen Schreibstil und konnte mich mit den tollen bildhaften Beschreibungen begeistern. Zunächst fand ich schon die Idee des Dorfes, welches überall und zu vielen Zeiten vorkommen könnte sehr gut und auch, dass die Geschichte aus Sicht der namenlosen Protagonistin erzählt wird. Dadurch wirkt es durch die Worte und den Bildungsstand manchmal etwas einfach, ist aber zeitgleich ungemein eindrücklich und bewegend.

Die Themen des Buches sind vielfältig, aber die Autorin legt ein großes Augenmerk auf die fehlende Gleichberechtigung und lässt die starke weibliche Protagonistin patriarchische Strukturen im Dorf hinterfragen und umgehen. Allgemein sind die Charaktere gelungen gezeichnet. Es gibt einige Personen, die ich beeindruckend fand und auch überzeugende, brutale Antagonisten.

Eine Kleinigkeit hat mir nicht ganz so gut gefallen und das war, dass die Protagonistin deutliche Gemeinsamkeiten mit der Protagonistin in “Die Farbe von Milch” aufweist. Das fand ich schade, denn da hätte es bestimmt auch andere Eigenheiten geben können, die die junge Frau besonders gemacht hätten. Das Ende ist leider zum Teil offen, was ich etwas schade fand, aber das waren auch schon die einzigen Dinge, die mir an dem sonst wunderbaren Buch nicht so gut gefallen haben.

“Miroloi” ist ein großartiges Buch, welches mich auf eine Gefühlsachterbahn geschickt hat! Ich habe mit der Protagonistin gelitten, gekämpft, geliebt und getrauert, genau so muss eine gute Geschichte sein.

Meine Bewertung: 4,5 von 5

*RE

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