Titel: Auris
Autor: Vincent Kliesch
Idee: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer TB
Seitenzahl: 352
ISBN-10: 3426307189
ISBN-13: 978-3426307182
Preis: 12,99 Euro
Meine Meinung:
“Auris” ist ein Thriller des Autors Vincent Kliesch. Das Buch basiert auf einer Idee von Sebastian Fitzek. Da ich jedes Buch von Fitzek lese, bin ich bei seinem Namen auf dem Cover natürlich direkt hellhörig geworden. Der Klappentext klang zudem nach einer spannenden Story, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Matthias Hegel und Jula Ansorge. Hegel arbeitet als forensischer Phonetiker und ihm reicht die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Hat Hegel nun selbst gelogen, als er gestand eine Obdachlose in einem heftigen Streit getötet zu haben? Die True – Crime – Podcasterin Jula Ansorge ist entschlossen die Wahrheit herauszufinden, nichtahnend, dass sie nicht nur sich selbst, mit ihren Nachforschungen in Gefahr bringt …
Der Einstieg in diesen Thriller war für mich etwas durchwachsen. Der Schreibstil von Vincent Kliesch hat mich nicht immer überzeugt, aber zu Beginn fand ich ihn in Ordnung. Der Autor schreibt sehr umgangssprachlich und in klaren Sätzen.
Was mir direkt zu Beginn ein Problem beschert hat war, dass die Protagonistin Jula vergewaltigt wird. Hier fehlt dem Autor aber leider jegliches Feingefühl, sodass ich auch über jedes andere Thema hätte lesen können. Sowohl im Umgang mit den Geschehnissen als auch bei den Folgen bei Jula schwankte ich zwischen wütend und fassungslos. Wenn man solche Themen einarbeitet, dann doch bitte etwas weniger oberflächlich und nicht in dieser Form. Hätte die Protagonistin eine andere Art Trauma erlitten, wäre es auch nicht ideal, aber vielleicht erträglicher.
Die Idee hat mir sehr gut gefallen, aber offengestanden kommt die Thematik um die forensische Phonetik im Buch wirklich sehr kurz. Vom Klappentext her hatte ich mir auch viel mehr Präsenz von Hegel erwartet, der im Endeffekt aber eher eine Nebenrolle spielt. Die Charaktere sind solide, aber leider auch ziemlich klischeehaft ausgearbeitet, was mir nicht so gut gefallen hat.
Der Spannungsbogen ist leider sehr niedrig und die Geschichte hat dadurch auch mehrere Passagen, in denen sie sich doch ziemlich zieht. Das Ende ist offen, was ich in dieser Form etwas unglücklich und zudem auch sehr stark an den Haaren herbeigezogen finde. Ich bin echt noch unschlüssig, ob ich der Reihe noch eine weitere Chance geben werde.
Das Cover und der Klappentext von “Auris” versprechen leider mehr als der Inhalt hält. Dieses Buch kommt, in meinen Augen, leider nicht an die Fitzek Thriller heran.
Meine Bewertung: 2 von 5
*RE
Guten Morgen Petra,
oh schade, dass du so wenig mit dem Buch anfangen konntest. Ich fand auch, dass es ein paar Kritikpunkte hatte, habe mich aber gut unterhalten gefühlt.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Vergewaltung so lieblos abgehandelt wurde, sondern für mich war das durchaus glaubhaft dargestellt. Und ich hab auch durchaus viel Spannung entdeckt.
Wo ich dir zustimmen kann sind die aber die Punkte, dass ich mir mehr Infos und Tiefe zum Grundthema gewünscht hätte und ich es manchmal auch nicht zu 100 % stimmig konstruiert fand. Und du hast natürlich recht, an einen Fitzek-Thriller kommt es nicht ran 😉
Ich aber auf jeden Fall schon gespannt, wie es weiter geht.
Liebe Grüße,
Steffi vom Lesezauber
Huhu Steffi,
doch mir ist das echt extrem aufgefallen. Normalerweise hätte ich es sonst gar nicht erwähnt. Das Thema gibt es ja oft in Büchern, aber hier ging es für mich gar nicht. Das habe ich schon ganz anders, im positiven Sinne, umgesetzt gelesen.
Es freut mich aber, wenn es dir gefallen hat. Ich überlege, ob ich die Reihe fortsetze, oder eher nicht. Momentan überwiegt letzteres.
Liebe Grüße, Petra