Titel: Uns gehört die Nacht
Autorin: Jardine Libaire
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 464
ISBN-10: 3257300727
ISBN-13: 978-3257300727
Preis: 16,00 Euro
Meine Meinung:
“Uns gehört die Nacht” ist ein Roman der Autorin Jardine Libaire. Auf dieses Buch bin ich durch den Klappentext aufmerksam geworden und da ich mal wieder Lust auf eine tolle Liebesgeschichte hatte, war meine Neugier direkt geweckt.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Elise Perez. Elise ist eine junge halb Puerto – Ricanerin, die mit vielen Geschwistern bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist und keinen Schulabschluss hat. Eines Tages lernt sie in New Haven den attraktiven Yale – Studenten Jamey Hyde kennen und beginnt eine Affäre mit ihm, die obsessiv und extrem ist. Doch nach und nach ändern sich nicht nur die Umstände der beiden, sondern auch ihre Gefühle füreinander und so entwickelt sich eine große Liebe. Aber haben die beiden trotz der unterschiedlichen Welten aus denen sie stammen und entgegen aller Einmischungen eine Chance?
Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen. Jardine Libaire hat einen einnehmenden und flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Ich mochte daran besonders die Art wie es der Autorin gelungen ist die Emotionen der Charaktere zu transportieren, weil sie mich als Leserin damit direkt erreicht hat. Die Handlung der Geschichte ist recht simpel aufgebaut und daneben doch gefühlvoll und nachdenklich stimmend. Die Themen ist alt und dennoch immer wieder aktuell und der Autorin ist es mehrfach gelungen mich zum nachdenken zu bringen. Die Situationen, durch die Libaire ihre Charaktere schickt sind geprägt vom Bild anderer Menschen und dem gesellschaftlichen Ansehen. Es geht aber auch um persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und die Frage: Was gibst du alles auf, für deine große Liebe?
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen. Elise und Jamie sind jede/r auf seine/ihre Weise beschädigte Charaktere, die ihre eigenen Wege gefunden haben, in ihrem Leben Ziele zu erreichen. In Elise’s Fall ist das ihre Wirkung auf Männer und so bleibt es auch nicht aus, dass Sex, besonders im ersten Teil des Buches, eine große Rolle spielt. Jamie ist, trotz aller vermeintlichen Möglichkeiten, ein junger Mensch, der sich innerlich nach etwas erfüllendem sehnt. Beide Protagonisten hat die Autorin wirklich authentisch dargestellt und ich habe es genossen ihre Entwicklungen mitzuerleben.
Den Spannungsbogen hat Jardine Libaire weitestgehend gut gehalten, aber in wenigen Passagen gab es mir ein paar zu detaillierte Nebensächlichkeiten, die ich nicht gebraucht hätte. Aber das einzige richtige Manko war für mich das Ende der Geschichte. Hier überschlagen sich die Ereignisse und die Autorin führt leider ein paar Dinge an, die absolut unglaubwürdig sind und meine Freude dadurch extrem gedämpft haben. Das fand ich richtig schade, denn mit einer anderen Auflösung wäre es eine wirklich klasse Liebes – und Entwicklungsgeschichte.
“Uns gehört die Nacht” ist eine bewegende und nachdenklich stimmende Geschichte, die mit sehr gut ausgearbeiteten Charakteren und einer einnehmenden Handlung überzeugen konnte. Leider hat mich das Ende ein bisschen ernüchtert zurückgelassen.
Meine Bewertung: 4 von 5
Mit diesem Buch habe ich auch schon geliebäugelt. Eine wirklich schöne Rezension und es klingt ganz so, als wäre der Roman etwas für mich, denn „gefühlvoll und nachdenklich“ mag ich sehr!
Liebe Grüße, Steffi