Rezension

Rezension: Tu es. Tu es nicht. von S.J. Watson

Oktober 15, 2015

Titel: Tu es. Tu es nicht. 

Autor: S.J. Watson

Übersetzer: U. Wasel & K. Timmermann

Verlag: Fischer Scherz

Seitenzahl: 480

ISBN-10: 3651000095

ISBN-13: 978-3651000094

Preis: 14,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Sie liebt ihren Mann. Sie ist besessen von einem Fremden. Sie ist eine gute Mutter. Sie würde ihre Familie aufgeben. Sie weiß, was sie tut. Sie gerät außer Kontrolle. Sie lebt zwei Leben. Sie kann beide verlieren.

 

 

 

Meine Meinung: 

“Tu es. Tu es nicht.” ist der zweite Thriller des Autors Steve J. Watson. Nachdem mich “Ich.darf.nicht.schlafen” komplett überzeugt hatte, war ich sehr gespannt auf das neueste Werk des Autors. In diesem Thriller geht es um die Protagonistin Julia. Nach dem ihre jüngere Schwester Kate ermordet wurde steht die Hausfrau und Mutter ziemlich neben sich. Die beiden Schwestern haben sich zwar nicht allzu gut verstanden, aber sie haben in der Kindheit schwere Zeiten zusammen gemeistert. Als es von Seiten der Polizei aus immer noch keine Ermittlungsergebnisse gibt, beginnt Julia selbst nachzuforschen und erlebt die eine oder andere unerwartete Wahrheit über ihre kleine Schwester.

 

Um mehr über Kate’s Leben herauszufinden besucht sie ihre beste Freundin und die beiden Frauen freunden sich ebenfalls an. So erfährt sie, dass ihre Schwester in verschiedenen Datingportalen zu finden war und sich dort häufiger auf unterschiedliche Sexpartner einliess. Julia, die vermutet, dass der Täter einer dieser Männer seien könnte, meldet sich zum Schein ebenfalls dort an und lernt dabei Lukas kennen. Nachdem sie sich mit ihm getroffen hat verstrickt sich Julia gegenüber ihrer Familie und ihren Freunden immer mehr in Lügen und Widersprüche, nichtsahnend, was diese Bekanntschaft für sie alles verändern könnte …


Der Schreibstil des Autors hat mir den Einstieg in die Geschichte sehr leicht gemacht, er schreibt flüssig und interessant, sodass das lesen einfach Freude macht. Leider musste ich schnell feststellen, dass dieses Buch für mich nicht an seinen Vorgänger heranreicht. Es ist nicht mal so, dass es schlecht ist. Es ist, auf die psychologischen Aspekte hin, auch raffiniert ausgearbeitet, aber in vielen Punkten fehlte mir einfach zuviel. So kam es mir zum Beispiel eher wie ein Roman vor, als wie ein Thriller, da Julia’s Alltag, ihre Alkoholprobleme etc doch sehr viel Raum in dieser Geschichte einnehmen. Dadurch kam für mich einfach zu wenig beziehungsweise zu selten wirklich Spannung auf. 


Die Charaktere sind gut ausgearbeitet worden und wirkten auch authentisch auf mich, aber wirkliche Sympathien konnte ich zu keinem von ihnen aufbauen. Das Buch zeigt deutlich welche Möglichkeiten es gibt, wenn ein Mensch einen anderen Manipulieren möchte und das ging in manchen Szenen schon unter die Haut. Ebenfalls gut fand ich die dezenten Hinweise auf die Gefahren in sozialen Netzwerken, gerade für die Jugend, aber wie man in dieser Geschichte sieht auch für Erwachsene. 


Am Ende werden alle Erzählstränge logisch zusammengeführt, aber trotz eines actionreichen Finales kam bei mir keine sehr große Spannung auf. Ich war ein bisschen überrascht, aber mitreißen konnte mich dieser Thriller leider nicht komplett. 


“Tu es. Tu es nicht” ist ein netter Thriller, der vorwiegend auf die psychologischen Komponenten der Manipulation baut und mir persönlich leider zuviele Schwächen hatte!



 

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