Rezension

Rezension: Royal Blood – Schattenkrone von Eleanor Herman

Februar 24, 2017

Titel: Royal Blood – Schattenkrone

Band: 1 von 2

Autorin: Eleanor Herman

Übersetzerinnen: C. Strüh & A.J. Strüh

Verlag: Fischer Jugendbuch 

Seitenzahl: 592

ISBN-10: 3841422306

ISBN-13: 978-3841422309

Preis: 19,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht …

Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden.

Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen.

Wem kannst du trauen?
Und was ist am Ende stärker?
Das Schicksal?
Magie?
Oder deine Feinde?

 

 

Meine Meinung: 

“Royal Blood – Schattenkrone” ist der erste Band der “Royal Blood” – Dilogie der Autorin Eleanor Herman. Auf dieses Buch habe ich mich schon seit längerer Zeit gefreut, da ich mir von der Geschichte eine wunderbare Mischung aus historischen und fantastischen Elementen versprochen habe. Dass der Protagonist hier Alexander der Große ist, fand ich gerade in der Jugendbuch Form reizvoll und ich war total neugierig, was für eine Geschichte die Autorin hier schaffen würde. 

 

In diesem Buch geht es um den Protagonisten Alexander, der in seinen jungen Jahren bereits kurz davor ist, der größte Heerführer aller Zeiten zu werden. Für Alexander selbst ist es allerdings von noch größerer Bedeutung endlich aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten. Als er nach dem “Blutturnier” auf das junge Bauernmädchen Katerina trifft, nimmt er sie mit in den Palast und die beiden freunden sich schnell an. Doch Katerina verfolgt einen Plan von dem Alexander nichts weiß und auch andere Personen im Palast lassen den Thronfolger an ihren wahren Beweggründen zweifeln. Wem kann er wirklich vertrauen? Als klar wird, dass ein Krieg bevorsteht muss Alexander sich entscheiden, wer ab jetzt auf seiner Seite stehen soll …

 

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil von Eleanor Herman ist gut zu lesen und ich fand die bildhaften Beschreibungen, die fast komplett den historischen Gegebenheiten treu bleiben wirklich toll. Manche Schilderungen waren mir persönlich allerdings zu detailliert, das kam ungefähr im Mittelteil als es wirklich viele, verschiedene Götternamen hagelte. Das wäre, meiner Meinung nach, nicht nötig gewesen, da es Inhalte eher verkomplizierte und auch nicht wichtig für die Handlung war. Ich hatte hier den Eindruck, dass die Autorin in diesen Passagen durchklingen lässt, dass sie bisher Sachbücher geschrieben hat. Durchaus gut, nur in dieser Geschichte nicht ganz stimmig. Schön fand ich, dass diese Anteile nicht lang waren und im Laufe der Geschichte auch immer mehr abgenommen haben. Auf mich wirkte es so, dass Frau Herman da immer mehr in die Story und auch in die jugendliche Erzählform hineingefunden hat, ohne in einen zu einfachen Stil abzurutschen. Letzteres fand ich super, da es bestimmt nicht immer leicht ist ein gutes Mass zwischen flüssiger Erzählung und zu einfach gehaltener Schreibweise zu finden.

 

Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen geschildert und diese werden, in diesem Band, auch noch nicht alle zusammengeführt. Ein Erzählstrang ist noch offen geblieben, was sich aber nicht unstimmig anfühlt, da ja ein zweiter Band folgt und das sicherlich auflöst. Zudem passiert in der Geschichte wirklich viel, sodass mir diese Tatsache auch erst beim Nachdenken über meine Rezension aufgefallen ist. Ein schönes Extra in diesem Buch ist übrigens eine Landkarte, bei der man als Leser/Leserin die Zusammenhänge zwischen den Ländern gut erfassen kann. Diese findet sich sowohl hinten, als auch vorne und wird bestimmt auch im zweiten Band zu besserer Orientierung beitragen.

 

Die Charaktere hat Eleanor Herman gut ausgearbeitet. Manche hatten ein bisschen mehr Tiefgang als andere, aber das habe ich nicht als Manko empfunden. Es gibt eine Vielzahl an Nebencharakteren und gut sechs Charaktere, die immer wieder mitten im Geschehen sind. Zwei davon sind natürlich Katerina und Alexander. Die Autorin hat die Fakten und die fiktiven Inhalte, sowie auch die fantastischen Elemente sehr gut verwoben und ich habe es als rund empfunden. Hinten im Buch erfährt man übrigens von der Autorin selbst, was denn Fakt und was oder wer Fiktion ist, was ich als schöne Ergänzung empfunden habe.

 

Die Handlung ist super vielseitig und hat mich gefesselt. Es gibt zwar viel Brutalität, bei der ich am Anfang schon schlucken musste, da es ja ein Jugendbuch ist, aber sie passt in die historische Epoche und zu den Gegebenheiten zu dieser Zeit, das sollte einem vor dem Lesen klar sein, damit man nicht geschockt ist. Die historischen Fakten wurden sehr gut recherchiert und die Beschreibungen sind durchweg glaubwürdig. Okay, ob die Abkürzungen Alex und Kat so passend sind, mag jeder selbst entscheiden, ich fand es nicht allzu schlimm, auch wenn es nicht zu 100%  stimmig ist, wie zum Beispiel ihre vollständigen Namen. 

 

Das Buch endet ohne Cliffhanger, aber mit mindestens drei Themen, die im zweiten Band mit Sicherheit aufgenommen werden. Ich habe im Verlauf der Geschichte immer besser in die Welt und die Sprache hineingefunden, sodass ich ab der Hälfte wenige Lesepausen eingelegt habe und nun nach dem Ende sehr glücklich bin, dass Band 2 gar nicht so lange auf sich warten lässt. Denn ich möchte unbedingt wissen, wie Alexanders und Katerinas Geschichte weitergeht.

 

Positiv: 

* bildhafter Schreibstil und realistische Schilderung historischer Gegebenheiten

* vielseitige Handlung, die immer interessant ist

* gute Ausarbeitung der Charaktere

* schöne Mischung aus Fakt und Fiktion, die ich beim Lesen als stimmig empfunden

   habe

* sehr gut gehaltener Spannungsbogen mit einigen Höhen

 

Negativ: 

* die Schilderungen sind teilweise sehr brutal, was man berücksichtigen sollte

* manche Beschreibungen der Autorin drifteten mir zu sehr ins Sachbuch Genre ab

   und wirkten so etwas überladen

 

“Royal Blood – Schattenkrone” ist ein wunderbarer Auftakt zu einer vielversprechenden Dilogie. Ich war gefesselt und begeistert von der Raffinesse mit der die Autorin Fakten und Fiktion mischt, dann noch ein bisschen Magie beimischt und bei alldem auch nicht die Emotionen außer acht lässt! Sehr gelungen!

 

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