Rezension

Rezension: Kaltenbruch von Michaela Küpper

Juni 14, 2018

Titel: Kaltenbruch

Autorin: Michaela Küpper

Verlag: Droemer HC

Seitenzahl: 368

ISBN-10: 3426282003

ISBN-13: 978-3426282007

Preis: 19,99 Euro

Meine Meinung:

“Kaltenbruch” ist ein Roman der Autorin Michaela Küpper. Ich könnte mir vorstellen, dass es der Auftakt zu einer Reihe ist, aber da ist mir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nichts bekannt. Auf dieses Buch war ich schon lange gespannt, denn der Inhalt klang sehr vielversprechend für mich. Besonders die Tatsache, dass die Geschichte in der Nachkriegszeit spielt, hat meine Neugier geweckt.

In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Peter Hoffmann. Hoffmann ist Kriminalkommissar bei der Düsseldorfer Kripo, aber im Frühjahr des Jahres 1954 wird er in die rheinische Provinz versetzt, genauer gesagt in den kleinen Ort Kaltenbruch. Der ungeklärte Mord, den er bearbeiten soll scheint für ihn schnell geklärt, aber ist sein Wunschtäter wirklich der Schuldige? Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Lisbeth Pfau begibt sich der Kommissar widerstrebend auf Spurensuche und begegnet dabei Menschen, deren Kriegswunden noch nicht ansatzweise verheilt sind …

Der Einstieg in diesen Roman ist mir gut gelungen. Michaela Küpper hat einen angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Besonders gut hat mir die Atmosphäre, die die Autorin im Örtchen Kaltenbruch geschaffen hat, gefallen. Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen erzählt, was ich gerne mag, wenn dadurch die Spannung oben gehalten wird. Hier war das Letztere leider nur bedingt der Fall, denn wirklich spannend fand ich die Story selten. Am meisten konnte mich Frau Küpper durch die Einflechtungen der Kriegsjahre in die Gegenwart mancher Charaktere fesseln. Diese Passagen fand ich sehr gelungen, wobei ich zugeben muss, dass es ab und an auch ein bisschen holprig wurde, wenn die Inhalte ansich gar keine nachvollziehbare Verbindung zu der Krimi Handlung hatten.

Die Handlung ist abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet. Das Highlight an der Geschichte waren für mich die Erinnerungspassagen und die Darstellung emotionaler Momente. Das ist der Autorin richtig gut gelungen. Den Mordfall, die Ermittlungen und vorallem auch die Auflösung fand ich leider sehr schwach. Es gab kaum Spannung und einige Dinge wirkten schon ziemlich konstruiert auf mich. Die Charaktere fand ich solide dargestellt, wobei ich sagen muss, dass mir die Ermittler, im Vergleich zu den anderen Charakteren, etwas blass geblieben sind. Was mir richtig negativ aufgefallen ist, ist Hoffmann’s Verhalten. Besonders, dass es zu Polizeigewalt kommt und diese hier einfach so stehen gelassen wird ohne das Verhalten auf irgendeine Art zu hinterfragen. Dies kam mir ein wenig wie Verherrlichung vor und das mag ich gar nicht.

“Kaltenbruch” ist ein netter Roman, der in einer sehr interessanten Zeit spielt. Ich habe besonders die emotionalen Momente genossen, die die Autorin toll dargestellt hat, aber die fehlende Spannung und die schwache Auflösung haben mich ein bisschen enttäuscht.

Meine Bewertung: 3 von 5

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