Rezension

Rezension: Die Flut von Arno Strobel

März 2, 2016

 

Titel: Die Flut

Autor: Arno Strobel

Verlag: Fischer Taschenbuch

Seitenzahl: 368

ISBN-10: 3596198356

ISBN-13: 978-3596198351

Preis: 9,99 Euro 









Inhalt: 

Grausame Morde geschehen auf der Nordseeinsel Amrum. Paare werden entführt und nachts am Strand ermordet: Besonders brutal: Der Mörder lässt den Mann dabei zusehen, wie seine Frau in den Fluten ertrinkt. Und der Mörder hat einen Plan. Sie werden ihn nicht kriegen. Er weiß, wie er sie täuschen muss. Sie haben keine Ahnung. Dafür hat er gesorgt. Und er ist noch längst nicht fertig …

 

 

Meine Meinung: 

“Die Flut” ist ein Psychothriller des Autors Arno Strobel. Ich habe bisher noch kein Buch des Autors gelesen, welches er alleine geschrieben hat, aber mir hat “Fremd”, welches er mit Ursula Poznanski geschrieben hat, hat mir sehr gut gefallen. Und da ich schon soviel Gutes über die Bücher von Herrn Strobel gehört hatte, wollte ich mal schauen, ob sie mich auch überzeugen könnten. Gesagt getan, habe ich nun also “Die Flut” gestern beendet. Die Geschichte ist interessant und daher hatte der Klappentext auch gleich meine Neugier geweckt. 

 

Julia und Michael machen gemeinsam mit Michael’s Arbeitskollegen Andreas und dessen Frau Martina Urlaub auf Amrum. Andreas hatte sie spontan eingeladen und beide hatten erfreut zugesagt, nichtsahnend, was dort auf sie zukommen sollte. Schon kurze Zeit später ist das angespannte Zusammenleben nicht mehr die einzige Sorge von Julia. Denn ein Pärchen wurde überwältigt, die Frau am Strand eingegraben und der Mann daneben gefesselt, um mitansehen zu müssen, wie seine Frau qualvoll ertrinkt. Danach lässt ihn der Mörder laufen, da er es genießt mit der Polizei zu spielen, denn er möchte der ganzen Welt beweisen wie überlegen er ist …

 

Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen, denn Arno Strobel hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Er schreibt in klaren, einfachen Sätzen, die eine flüssige Lektüre garantieren. Zudem gelingt es dem Autor sehr gut den Spannungsbogen zu halten. Zum einen wird die Geschichte um die Protagonisten Julia und Michael erzählt und diese wechselt sich mit Passagen des Mörders ab, der in der Ich – Form erzählt. Der Erzählstrang des Täters hat mir sehr gut gefallen, denn er hat mir durch die psychologische Raffinesse öfter mal eine Gänsehaut beschert. 

Die Story ist clever aufgebaut und hat mich gut unterhalten, besonders, weil der Autor immer wieder Zweifel streut und ich mir im Bezug auf den wahren Täter nie ganz sicher sein konnte. Aber es gab leider auch einiges was mich nicht überzeugen konnte. Hierzu zählen zum Beispiel die Charaktere. Ich muss sagen sie waren durch die Bank weg überhaupt nicht mein Fall und auch wenn ich nicht – stereotype Charaktere super und interessant finde, haben diese mich leider gar nicht überzeugt. Wenn ich mal davon absehe, dass ich die Protagonistin Julia, teilweise sehr naiv und überhaupt nicht altersentsprechend empfunden habe und mir viel zuviel private Problemchen zum Thema gemacht wurden, gab es ja auch noch die ermittelnden Beamten. 

 

Ich muss sagen, dass ich gerade bei Kommissar Harmsen, auch wenn er mir unsympathisch war, auf etwas mehr Tiefgang gehofft hatte. Er ist ein Charakter der aneckt und das ist ihm scheinbar völlig gleichgültig. Ich dachte, dass man vielleicht noch mehr über ihn erfährt und somit auch mehr Verständnis aufbringen könnte, aber das war nur bedingt der Fall. Was ich aber wesentlich schlimmer fand war die häufig so unglaubwürdige Ermittlungsarbeit. Ein krankgeschriebener Polizist ermittelt einfach weiter, Harmsen bedrängt die Personen, die er befragt und einiges mehr. Das wurde mir nach einer Weile einfach zu extrem und wirkte auch nicht mehr realistisch. Das Ende war okay, aber von dem anfänglichen Nervenkitzel war für mich da schon nichts mehr zu spüren!

 

“Die Flut” beginnt raffiniert und spannend. Leider verliert sich die Spannung im Laufe der Geschichte und da auch die Charaktere immer anstrengender wurden, hätte ich mir deutlich mehr erwartet!

 

 

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