Titel: Der Junge aus dem Wald
Autor: Harlan Coben
Übersetzer: Gunnar Kwisinski
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 464
ISBN-10: 3442206154
ISBN-13: 978-3442206155
Preis: 15,00 Euro
Meine Meinung:
“Der Junge aus dem Wald” ist ein Thriller des Autors Harlan Coben. Ich lese die Bücher von Herrn Coben ja schon seit vielen Jahren immer wieder gerne und daher blieb auch sein neues Werk nicht lange ungelesen.
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Wilde. Wilde wurde als kleiner Junge alleine und ohne Erinnerungen im Wald gefunden und auch dreißig Jahre später weiß niemand mehr über die Umstände, die dazu führten. Wilde arbeitet mittlerweile als Privatdetektiv, teils mit außergewöhnlichen Methoden aber nachweislichen Erfolgen. Als die junge Naomi Pine verschwindet und die Staranwältin Hester Crimstein ihn um Hilfe bittet sieht alles zunächst nach einem Highschooldrama aus und führt Hester und Wilde schließlich in die Welt der Mächtigen und Unantastbaren …
Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen. Harlan Coben kann unbestritten schreiben. Sein Schreibstil ist eher nüchtern und wenig bildhaft, aber die nötigen Beschreibungen, die man benötigt um sich Personen oder die Umgebung vorstellen zu können liefert er gekonnt, sodass ich direkt in der Handlung angekommen bin. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und zu Beginn fand ich besonders Hester als Figur super. Ihre schlagfertige und toughe Art hat mir gleich gefallen, aber im Verlauf wurden mir zu oft freche Kommentare etc eingebaut, was auf mich etwas zu gewollt witzig wirkte und bei mir das Gegenteil bewirkte.
Die Buchidee ist ansich nicht schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Werken des Autors, zählte sie, für mich, leider zu den schwächeren. Die Geschichte liesst sich über längere Passagen sehr langatmig und es kommt so gut wie keine Spannung auf. Letzteres lag, meinem Gefühl nach, vorallem an den vielen Nebenschauplätzen, dem Beziehungsleben der Protagonisten, Wilde’s Vergangenheit und den Problemen der Jugendlichen. Daneben sackte die Spannung leider mehr und mehr ab, sodass ich dieses Buch leider keinesfalls als Thriller einordnen würde. Es ist unterhaltsam und okay zu lesen, aber leider auch nicht mehr.
“Der Junge im Wald” hat mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Die Story hat gute Anteile, aber auch ein paar Schwächen, besonders in Sachen Spannung.
Meine Bewertung: 3 von 5
*RE