Rezension

Rezension: Der Junge aus dem Meer von Garrett Carr

Titel: Der Junge aus dem Meer

Autor: Garrett Carr

Übersetzerin: Kathrin Razum

Verlag: Rowohlt

Seitenzahl: 416

ISBN-10: ‎3498007165

ISBN-13: ‎978-3498007164

Preis: 25,00 Euro

Meine Meinung:

“Der Junge aus dem Meer” ist der Debütroman des Autors Garrett Carr. Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da ich Bücher, die viel irisches Flair haben, oftmals genieße. Diese Geschichte spielt in einer kleinen Gemeinde an der Westküste Irlands. Dort wird im Jahr 1973 ein Baby am Strand gefunden, von dem niemand zu wissen scheint, woher es stammt. Der Fischer Ambrose und seine Frau Christine adoptieren den Jungen, der von dem Moment an den Namen Brendan Bonnar trägt. Alle Menschen im Ort sind fasziniert von dem kleinen Kind, dessen Herkunft ein Rätsel ist und Brendan selbst, gibt dem vom Sturm der Zeitläufe gebäutelten Dorf etwas von der Hoffnung auf ein gutes Leben zurück …

Der Schreibstil von Garrett Carr hat mir den Einstieg in diesen Roman leicht gemacht. Ich mochte seine bildhaften Beschreibungen und auch die Idee, die Geschichte aus Sicht des Ortes zu erzählen. Das war für mich etwas völlig neues, was mich begeistert hat. So schön die bildhaften und detaillierten Beschreibungen waren, gab es ab und an auch ein paar Längen. Diese waren, für mich, wenn es ums Fischen ging manchmal zu langatmig. Durch die verschiedenen Inhalte dauerten diese Passagen aber nie zu lange an, sodass ich die Handlung gerne verfolgt habe.

Ein großes Plus war, in meinen Augen, die einzigartige Atmosphäre, die der Autor, durch die gesamte Geschichte aufrechterhalten kann. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich als Leserin tatsächlich Teil der Gemeinschaft des Dorfes und ganz nah an den Charakteren dran. Diese hat Garrett Carr hervorragen ausgearbeitet und ich mochte auch sein Feingefühl und die Empathie, mit denen er die Konflikte innerhalb der Beziehungen geschildert hat.

In den insgesamt zwanzig Jahren, in denen man als Leser*in der Familie Bonner folgt, erlebt man Fürsorge, lautes Schweigen, Rivalitäten und Eifersucht unter den Brüdern, finanzielle Sorgen, die Gemeinschaft, Erkenntnisse, Liebe und Familien, die manchmal wieder näher zu einander finden. Ich fand die Entwicklungen der Charaktere spannend und habe mehr als einmal Momente erlebt, in denen ich mitgefühlt und manches Mal auch mit gelitten habe. Alles in allem kann man wohl sagen, dass der Autor den Leser*innen, die Gesamtheit menschlicher Emotionen bietet und die Chance diese alle in dieser Geschichte zu erleben. Ein toller Roman!

*RE

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert