
Rezension: The Child von Fiona Barton
Titel: The Child
Autorin: Fiona Barton
Übersetzerin: Sabine Längsfeld
Verlag: Wunderlich
Seitenzahl: 480
ISBN-10: 3805250983
ISBN-13: 978-3805250986
Preis: 14,99 Euro
Inhalt:
Du kannst das Kind begraben – aber die Wahrheit lebt weiter
Es
ist nur eine winzige Nachricht in der Abendzeitung: “Überreste eines
Babys auf Baustelle gefunden”, unscheinbar und kaum der Rede wert.
Aber drei Frauen lässt die Notiz keine Ruhe:
Die eine erinnert sich an das schlimmste Erlebnis ihres Lebens.
Die andere hat Angst, dass ihr dunkelstes Geheimnis enthüllt wird.
Und die dritte begibt sich auf die Jagd nach der Wahrheit.
Sie wird die Geschiche des Kindes erzählen.
Meine Meinung:
“The Child” ist ein Roman der Autorin Fiona Barton. Auf dieses Buch hatte ich mich schon seit einer Weile gefreut, da es nach einer spannenden Geschichte klang und auch nach einer emotionalen Handlung. Ich war neugierig wie die Autorin dies verbinden würde.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Kate. Kate arbeitet als Journalistin und wird durch Zufall auf einen Artikel aufmerksam, in dem von einem grausamen Fund berichtet wird. Während der Arbeiten wurden auf einer Baustelle die Überreste eines Babys gefunden und diese Zeilen wecken nicht nur in Kate etwas auf. Die ehrgeizige Journalistin begibt sich auf Spurensuche und stößt dabei auf ein Geheimnis ungeahnten Ausmaßes.
Zeitgleich leidet Angela, deren Kind als Baby entführt wurde unter der schockierenden Nachricht und fragt sich, ob es sich bei dem gefundenen Baby um ihre Tochter Alice handeln kann. Zeitgleich begegnet man auch noch Emma, einer jungen Frau, die ihre ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen hat, die auch das Verhältnis zu ihrer Mutter Jude sichtlich erschweren. Als sie den Artikel über den Knochenfund liest, erwachen in ihr ganz andere Ängste …
Der Einstieg in dieses Buch ist mir sehr gut gelungen. Fiona Barton hat einen bildhaften und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir gut gefallen hat. Durch die wechselnden Erzählstränge, die abwechselnd in Ich – Form und in der 3. Person geschrieben sind, ermöglichte die Autorin, mir als Leserin, einen guten Einblick in den Alltag und die Gefühlswelten der Protagonistinnen. Manchmal waren es mir persönlich allerdings ein bisschen zuviele Informationen, bezüglich der verschiedenen Privatleben, denn dadurch wurde oftmals die Spannung gemindert.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist Fiona Barton gut gelungen. Die Eigenschaften der Protagonistinnen sind nicht zwangsläufig sympathisch, aber durchaus interessant. Ich konnte erkennen, dass die Autorin hier Charaktere mit Ecken und Kanten schaffen wollte und das ist ihr auch zum großen Teil gelungen.
In Sachen Spannung hatte ich mir etwas mehr von den Inhalten versprochen. Manche “Geheimnisse” waren, in meinen Augen, zu früh zu erkennen, um die Spannung zu erhalten, aber die Auflösung habe ich dennoch als sehr gelungen empfunden. Es gab zwar keine Spannungsmomente, aber die Autorin konnte bei mir komplett mit der emotionalen Komponente punkten. Die Themen, die Fiona Barton in ihrem Roman verarbeitet sind per se schon emotionsgeladen und durch das Leid der Protagonistinnen kamen bei mir viele Momente authentisch an, was mir immer sehr wichtig ist.
Positiv:
* flüssiger und detaillierter Schreibstil
* liebevolle Ausarbeitung der Charaktere
* tolle Darstellung emotionaler Momente
Negativ:
* die Handlung hätte ein bisschen dichter und spannender sein können
In “The Child” schickt Fiona Barton ihre LeserInnen auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Themen sind bewegend und gehen unter die Haut. Ab und an hätte ich mir allerdings ein bisschen mehr Spannung gewünscht! Ich gebe daher gute 3,5 Rosen und runde sie auf 4 auf.

