Rezension

Rezension: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken von John Green

November 15, 2017

Titel: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Autor: John Green

Übersetzerin: Sophie Zeitz

Verlag: Hanser

Seitenzahl: 288

ISBN-10: 3446259031

ISBN-13: 978-3446259034

Preis: 20,00 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche
nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie
hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre
Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine
Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose
beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett
aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet
durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze,
die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes
Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu
entkommen versucht.

 

 

 
 

Meine Meinung: 

“Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken” ist ein Jugendroman des Autors John Green. Dieses Buch ist das zweite, welches ich von dem Autor gelesen habe und ich war, vorallem aufgrund der anspruchsvollen Krankheitsthematik sehr gespannt auf die Umsetzung. Ob es meine Erwartungen erfüllen konnte? Das verrate ich euch jetzt …

 

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Aza Holmes. Aza ist sechzehn Jahre alt und sie hat sehr unter ihren Ängsten und Zwängen zu leiden. Die Gedankenspiralen in ihrem Kopf nehmen sie sehr in Anspruch und fordern oftmals viel Überwindung von ihr. 

 

Nicht nur deshalb hat sie kein Interesse sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen, aber die Begeisterung ihrer besten Freundin Daisy, ist aufgrund der Chance auf eine Hunderttausend Dollar – Belohnung, nicht zu bremsen. Während Daisy sich in das Abenteuer stürzt hat Aza mehr und mehr Hürden zu nehmen, die ihr einiges abverlangen … 


Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen. John Green hat einen sehr besonderen und einnehmenden Schreibstil, den man mögen muss. Ich mag die Art, wie er teilweise schon poetisch schreibt und ich finde seine Art den Leser/die Leserin zu eigenen Interpretationen und zum Nachdenken anzuregen oftmals gelungen. In diesem Buch gibt es, alleine schon aufgrund der Thematik, sehr viele Wiederholungen, welche durch Aza’s Zwangs – und Angstgedanken bedingt sind. Das wirkt manchmal etwas anstrengend, ist aber als Symptom gerade dadurch realistisch geworden. 


Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen. John Green hat hier Charaktere geschaffen, die alle irgendeinen Charakterzug, oder mehrere, haben, die sie besonders machen. Allen voran natürlich die Protagonistin Aza. Wobei ich ein bisschen ins schleudern geraten bin ist, ihre Erkrankung. Meines Wissens soll es sich um eine Angststörung handeln, aber so wie der Autor die Symptomatik beschreibt spielen da bei Aza mindestens noch Zwänge mit hinein. Das war, mir persönlich, etwas zu unklar abgegrenzt. 


Aza’s Gedanken nehmen rund mindestens die Hälfte des Buches ein und die anderen Handlungselemente wirkten fast schon ergänzend auf mich. Das sollte einem klar sein, wenn man dieses Buch lesen möchte. Die angedeutete Liebesgeschichte war süß gemacht, wirkte manchmal aber auch etwas abrupt auf mich, vorallem gegen Ende des Buches. Die im Klappentext beschriebene Suche nach dem verschwundenen Milliardär zählte für mich auch eher zum Rahmen, obwohl ich zunächst angenommen hatte, dass sie mehr im Fokus stehen würde. 


In Sachen Spannung hatte das Buch, meiner Meinung nach, etwas zuviel Luft nach oben. Die Emotionen hat John Green hingegen hervorragend rübergebracht. Man konnte Aza’s Leid, aufgrund ihrer Erkrankung, förmlich spüren, was manchmal ganz schön bedrückend war. Auch bei der Freundschaft zu ihrer besten Freundin Daisy gab es einige emotionale Momente, die mir gut gefallen haben. Aza’s Mutter hat auf mich manchmal den Eindruck gemacht, als würde sie durch ihre Sorge, Aza’s Erkrankung noch mehr Zündstoff liefern. Da würde ich zu gern wissen, ob der Autor, das auch so gemeint hat. 


Positiv: 

* bildhafter, fast schon poetischer Schreibstil

* gute Ausarbeitung der Charaktere

* tolle Darstellung emotionaler Momente

 

Negativ: 

* die Krankheitsanteile waren mir etwas zu unklar umrissen, es wirkte wie die 

   Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen

* ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht

 

“Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken” ist ein inhaltlich anspruchsvolles Buch, welches vorwiegend auf die Erkrankungen der Protagonistin eingeht. Man sollte sich bewußt sein, dass die anderen Handlungselemente, wie die Suche nach dem verschwundenen Milliardär, eher im Hintergrund stehen. 


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