Titel: Der Insasse
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer HC
Seitenzahl: 384
ISBN-10: 3426281538
ISBN-13: 978-3426281536
Preis: 22,99 Euro
Meine Meinung:
“Der Insasse” ist der neueste Psychothriller des Autors Sebastian Fitzek. Da ich die Thriller von Herrn Fitzek meist sehr gerne lese, war auch sein neues Werk ein Must Read für mich. Aber ob es mich auch, wie erhofft, überzeugen konnte? Das erzähle ich euch jetzt.
In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Till Berkhoff. Till lebt alleine, seine Frau hat ihn verlassen, weil er sich immer mehr “gehen liess” nachdem sein Sohn Max vor drei Monaten spurlos verschwunden ist. Till weiß, dass die Polizei sich sicher ist in dem psychisch kranken Häftling Guido Tramitz, den Mörder seines Sohnes zu haben, aber Tramitz hat bisher lediglich zwei andere Morde gestanden. Als sich Till die Möglichkeit bietet sich als Insasse in dieselbe Psychiatrie einschleusen zu lassen, in der sich auch Tramitz gerade befindet, nutzt er sie sofort, denn er möchte um jeden Preis herausfinden, was mit seinem Sohn geschehen ist …
Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen. Sebastian Fitzek hat einen flüssigen und leicht zu lesenden Schreibstil, der ein problemloses Lesen garantiert. Die Handlung ist leider an einigen Stellen sehr vorhersehbar und das hat mich schon ziemlich gestört, denn auch mit der Spannung konnte mich der Autor bei diesem Werk nicht überzeugen. Die Inhalte sind in bekannter Fitzek Manier geschrieben, was heißt, dass es brutale und schonungslose Szenen gibt und auch psychische Elemente. Ersteres reichte mir ja noch nie, um mich einen Thriller spannend finden zu lassen, aber bisher konnte mich der Autor, bei vielen seiner Bücher, mit dem hohen Spannungsbogen überzeugen. Das war leider bei “Der Insasse” nicht der Fall.
Aber auch bei den Psychiatrie Elementen hatte ich manchmal meine Probleme. Zunächst hätte ich mir eine Art Vorbemerkung gewünscht, wie fern der Realität gewisse Elemente der Geschichte sind. Gerade beim Thema der psychischen Erkrankungen kann das doch zweischneidig werden, wenn Leute einfach als real nehmen, wie die Dinge zB Krankheiten beschrieben werden. Die Symptomatik ist nicht immer realitätsgetreu beschrieben und vieles wirkte leider sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich habe während des Lesens auch oftmals gedacht, dass es als Verfilmung vielleicht besser sein würde. Als Buch war es mir zu überzogen, oberflächlich und leider auch langatmig.
Die Charaktere wurden von Herrn Fitzek ebenso extrem dargestellt, wie die Handlung. Vieles ist sehr absurd und auch wenn ich an die kreative Freiheit denke, hat mir das nicht gefallen. Die Entwicklungen bringen wenig Spannung mit und das Ende ist für Fitzek LeserInnen oder FilmliebhaberInnen nicht überraschend und wirkte auf mich eher ernüchternd. Die Buchidee fand ich ansich gut, aber mit der Umsetzung konnte mich der Autor dieses Mal leider nicht überzeugen. Die Danksagung, für die Fitzek ja auch ein bisschen bekannt ist, war wieder klasse inszeniert und auch die liebevolle und gut durchdachte Aufmachung des Buches hat mir gefallen. Aber diese Tatsache lässt mich dennoch nicht über den wirklich schwachen und oft schon bekannten Inhalt hinwegsehen.
“Der Insasse” punktet bei mir durch die gute Idee und die tolle Aufmachung des Buches. Daneben gab es mir leider zuviele Dinge, die ich fragwürdig fand und auch die fehlende Spannung liess mich leider ernüchtert zurück. Ich hoffe beim nächsten Fitzek auf einen Anstieg bei der Qualität der Inhalte.
Meine Bewertung: 2,5 von 5
Guten Morgen Petra,
oh, da hattest du ja noch mehr Kritikpunkte als ich. Ich hatte viele Sachen ja auch bemängelt, das Buch dabei aber trotzdem sehr unterhaltsam gefunden.
Ich muss sagen, das mit der Darstellung der überzogenen Psychiatrie Elemente hat mich beim Lesen nicht so gestört. Es ist mir zwar zum Teil aufgefallen, weil ich ja auch in dem Bereich arbeite, aber beim Lesen fand ichs nicht so tragisch, auch wenn du mit den Anmerkungen dazu auf jeden Fall recht hast.
Ich hoffe auch, das Fitzeks nächster mal wieder ein kracher wird, den es so von der Geschichte her noch nicht gab 🙂
Liebe Grüße,
Steffi vom Lesezauber