Titel: Königskinder
Autor: Alex Capus
Verlag: Carl Hanser
Seitenzahl: 176
ISBN-10: 3446260099
ISBN-13: 978-3446260092
Preis: 21,00 Euro
Meine Meinung:
“Königskinder” ist der neue Roman des Autors Alex Capus. Ich lese die Bücher des Autors sehr gerne und daher habe ich mich auch riesig gefreut, als ein neues Werk von ihm erschienen ist.
In dieser Geschichte gibt es zwei Erzählstränge, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen. In dem in der Gegenwart geht es um die Protagonisten Max und Tina, die eines Tages eingeschneit auf einem Alpenpass ausharren müssen. Während dieser Stunden erzählt Max Tina die Geschichte von Jakob und Marie. Jakob lebt im achtzehnten Jahrhundert als Knecht im Greyzerland. Er mag die Abgeschiedenheit und kann sehr gut mit Tieren umgehen, mit zwischenmenschlichen Kontakten hat er allerdings ein paar Schwierigkeiten. Als Jakob eines Tages, während seiner Arbeit, Marie, die Tochter eines reichen Bauern trifft verlieben sich die beiden auf den ersten Blick, aber schnell wird klar, dass Marie’s Vater die Verbindung niemals dulden wird. Die beiden Verliebten müssen einige Hürden überwinden, um überhaupt die Chance zu haben, zusammen sein zu können …
Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Alex Capus hat einen einnehmen, dialogreichen Schreibstil, der sich flüssig und angenehm lesen lässt. Was mir direkt positiv aufgefallen ist, ist der wunderbar humorvolle Touch, mit dem mich der Autor mehrfach zum lachen gebracht hat. Auch zwischendurch wird die Erzählung immer mal wieder von, oft witzigen Szenen, in der Gegenwart aufgelockert. Ich fand beide Erzählstränge gut gemacht und habe mich bestens unterhalten gefühlt.
Die Thematik der sich Alex Capus hier widmet, ist nicht neu oder überraschend und dennoch hat sie mir in dieser Umsetzung gut gefallen. Was ich etwas schade fand war lediglich, dass der Klappentext, in meinen Augen, zuviel verrät, vorallem was die Auflösung angeht. Das hat die Spannung doch deutlich gemindert, was nicht gerade ideal war. Mit der Ausarbeitung der Charaktere konnte mich der Autor hingegen überzeugen. Es ist ihm hier, ohne viele Umschreibungen, gelungen die Charaktere lebensnah und authentisch zu zeichnen.
Der Spannungsbogen befindet sich auf einem mittleren Niveau und manchmal hätte ich es schön gefunden, wenn er ein bisschen höher gewesen wäre. Die Emotionen kommen besonders in den Passagen um Jakob und Marie zum tragen, aber auch in den Gegenwartsmomenten konnte mich der Autor, vorallem durch den Witz und die Atmosphäre, gut unterhalten.
“Königskinder” ist ein unterhaltsamer und atmosphärischer Roman, in dem der Autor gekonnt verschiedene Jahrhunderte verknüpft und eine gelungene Mischung aus Vergnügen, wissenswerten Fakten und Gefühl schafft, die mir gut gefallen hat.
Meine Bewertung: 4 von 5