Titel: Der Schatten
Autorin: Melanie Raabe
Verlag: btb
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3442757525
ISBN-13: 978-3442757527
Preis: 16,00 Euro
Meine Meinung:
“Der Schatten” ist ein Thriller der Autorin Melanie Raabe. Seit ihrem Debüt habe ich Melanie Raabe’s Thriller immer gerne gelesen und daher war ich auch total gespannt auf ihr neues Buch.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Norah. Norah ist eine junge Journalistin, die gerade von Berlin nach Wien gezogen ist, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Doch kurz nach ihrer Ankunft passiert etwas, das sie zutiefst verunsichert, als eine Bettlerin ihr im Vorbeigehen folgenden Satz sagt: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Aus freien Stücken. Und mit gutem Grund.“ Kurz darauf lernt Norah tatsächlich einen mysteriösen Mann, namens Arthur Grimm kennen. Es scheint als fielen mit dieser Begegnung einige Puzzleteilchen an ihren Platz, besonders, weil Norah vermutet, dass Grimm etwas mit den Geschehnissen in der schlimmsten Nacht ihres Lebens zu tun haben könnte …
Der Einstieg in diesen Thriller ist mir gut gelungen. Melanie Raabe hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Schön finde ich, dass die Autorin ab und an, beinahe poetische Sätze/Aussagen einbaut, die mir richtig gut gefallen haben. Die Geschichte beginnt langsam und nimmt im Verlauf der Handlung immer mehr an Tempo auf. Der Anfang war, mir persönlich, manchmal etwas zu detailliert in eher nebensächlichen Aspekten, sodass ich es mich gefreut hat, dass die Handlung bald dichter wurde.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist der Autorin gut gelungen, auch wenn ich in diesem Buch für mich keinen Sympathieträger ausmachen konnte, gab es einige Personen, die ich interessant fand. Meist waren das aber Nebencharaktere, leider nicht die Protagonistin. Die psychologischen Anteile der Geschichte hat Melanie Raabe überzeugend eingebaut und es ist der Autorin gelungen mich ab und an zum nachdenken zu bringen. Die psychische Manipulation wirkt erschreckend authentisch und war, in meinen Augen, ein großes Spannungsplus.
Das Ende des Buchs konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Ich fand die Auflösung ein bisschen zu stark konstruiert und das minderte für mich, die erhoffte Spannung. Den Twist fand ich clever gemacht, aber auch etwas effekthascherisch. Manche Anteile konnte ich hier einfach nicht ernst nehmen, was ich wirklich schade fand. Als Film würde das Buch sicher einiges hermachen, als spannendes Lesevergnügen konnte es mich leider nicht ganz überzeugen.
“Der Schatten” bietet eine Idee mit viel Potenzial und punktete bei mir vorallem durch die raffinierten, psychologischen Anteile. Leider war die Handlung zu Beginn etwas langatmig und im Verlauf hätte ich mir noch mehr Spannung gewünscht. Alles in allem ist es eine solide Geschichte, die meine Erwartung leider nicht ganz erfüllen konnte!
Meine Bewertung: 3 von 5