Titel: Susanna
Autor: Alex Capus
Verlag: Carl Hanser
Seitenzahl: 288
ISBN-10: 3446273964
ISBN-13: 978-3446273962
Preis: 25,00 Euro
Meine Meinung:
“Susanna” ist der neue Roman des Autors Alex Capus. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil ich die Bücher von Herrn Capus sehr gerne lese. Ob mich auch sein neues Werk überzeugen konnte, verrate ich euch heute.
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Susanna. Susanna ist eine Malerin aus Basel, die mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist. Während in New York die Brooklyn Bridge eröffnet wird und Edisons Glühbirnen die Stadt erleuchten, kämpfen im Westen die Ureinwohner ums Überleben. Falsche Propheten versprechen das Paradies und die Kavallerie steht mit entsicherten Gewehren bereit. Mit ihrem Sohn reist Susanna ins Dakota – Territorium, um Sitting Bull zu warnen …
Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen. Zu Beginn erlebt man Susanna als Kind und bekommt schlaglichtartige Einblicke in ihr Leben und Aufwachsen. Der Großteil der Geschichte besteht jedoch aus der Zeit in der Susanna erwachsen wird und schließlich auch Mutter ist. Neben den eher knappen Einblicken in die Leben und Erlebnisse der Charaktere beschreibt Alex Capus auch die geschichtlichen Entwicklungen wie die Einführung der Glühbirnen und die Einweihung der Brooklyn Bridge.
Alex Capus erzählt diese Geschichte vorwiegend in kurzen Szenen und ermöglicht es den Leser*innen so einen Einblick in einige geschichtlich prägnante Momente zu bekommen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und habe auch manches dazugelernt, aber daneben blieben die Charaktere teilweise eher blass. Das fand ich sehr schade, denn besonders Susanna ist eine richtig spannende Protagonistin. Auch die Thematik rund um die Ureinwohner hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht. Das Buch wirkt ein bisschen wie ein kleiner Einblick in eine bewegte Zeit und genauso schnell ist dieser Moment, den ich hier erleben durfte auch wieder vorbei.
“Susanna” ist ein episodenartig erzählter Roman, der viele, interessante Inhalte bietet, die mir aber oftmals zu wenig auserzählt wurden. Ein toller Lesegenuss, der mir zu kurz währte.
Meine Bewertung: 3,5 von 5
*RE
Bereits im August 2021 kam meine romanhafte Biografie “Die Zwischengängerin – Das abenteuerliche Leben der Susanna Carolina Faesch” , (Münster Verlag, Zürich 2.Auflage 2022), heraus, für die ich 4 Jahre recherchiert habe. Ein Kollege, der mein Projekt kannte, gab den Stoff an Capus weiter. Das störte mich an sich nicht. Aber nun erwähnt Capus in einem langen Interview meinen Namen mit keiner Silbe. Dies hingegen empfinde ich als unfair, weil ich zuvor schon mit Capus im Mailverkehr stand. Capus’ Roman ist zwar süffig und elegant geschrieben, enthält aber viele historische und logische Fehler sowie unplausible Geschichten. Man sollte mein Buch als “Seitenlektüre” lesen, wie dies ein Rezensent empfohlen hat.