Rezension

Rezension: Solange du atmest von Joy Fielding

August 13, 2017

Titel: Solange du atmest 

Autorin: Joy Fielding

Übersetzer: Kristian Lutze

Verlag: Goldmann

Seitenzahl: 448

ISBN-10: 3442314348

ISBN-13: 978-3442314348

Preis: 19,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Als Psychotherapeutin und mit eigener verkorkster Familiengeschichte
glaubt Robin, alle menschlichen Abgründe zu kennen. Doch dann erhält sie
eines Tages während einer Sitzung einen Anruf, der sie völlig aus der
Fassung bringt. Ihre Schwester Melanie, zu der sie jahrelang keinen
Kontakt hatte, teilt ihr mit, dass jemand brutal auf ihren Vater, seine
neue Frau Tara und deren zwölfjährige Tochter geschossen hat. Tara
erliegt kurz darauf ihren Verletzungen. Obwohl Robin zweifelt, dass es
das Richtige ist, sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen, macht
sie sich auf den Weg in ihren Heimatort. Ihr ist klar, dass es viele
Menschen gibt, die einen Grund hätten, ihren Vater zu hassen – allen
voran ihre eigene Familie. Aber was für ein Monster schießt auf eine
Zwölfjährige?

 

 

Meine Meinung: 

“Solange du atmest” ist ein Thriller der Autorin Joy Fielding. Ich habe die Bücher der Autorin schon vor einigen Jahren immer gerne gelesen, sodass ich mir auch von ihrem neuen Titel einen Eindruck verschaffen wollte. Gesagt, getan und hier verrate ich euch wie es mir gefallen hat.

 

In diesem Thriller geht es um die Protagonistin Robin. Robin arbeitet als Psychotherapeutin und hat auch selbst ihr familiäres Päckchen zu tragen. Doch eines Tages stellt ein Anruf ihrer Schwester Melanie alles in den Schatten, denn Robin erfährt ungeschönt, dass ihr Vater,  seine neue Frau Tara und deren zwölfjährige Tochter in ihrem Haus niedergeschossen wurden. 

 

Kurze Zeit später erliegt Tara ihren Verletzungen. Robin, die sich direkt auf den Weg in ihre Heimat gemacht hat, muss schon bald erkennen, dass so einige Menschen einen Grund hätten, ihren Vater zu hassen. Leider auch nicht zuletzt ihr Bruder und ihre Schwester …

 

Der Einstieg in diesen Thriller ist mir gut gelungen. Joy Fielding hat einen flüssigen und sehr angenehm zu lesenden Schreibstil, der dafür gesorgt hat, dass ich das Lesen richtig geniessen konnte. Die Handlung bleibt das ganze Buch hindurch eher gemächlich, wodurch die Geschichte ruhiger wirkt, aber dennoch nicht uninteressant ist. Man merkt als Leser/Leserin sehr schnell, dass die Autorin den Fokus vorwiegend auf die familiären Konstellationen und ihre damiteinhergehenden Probleme gerichtet hat, was ich nicht schlecht, aber in manchen Momenten schon etwas langatmig empfunden habe, vorallem da dann wenig passiert. 

 

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen, auch wenn Frau Fielding bei der Protagonistin Robin ein bisschen zu sehr übers Ziel hinausgeschossen ist. Es gibt ja einige Therapeuten, die Psychologie studiert haben, um sich selbst zu helfen, aber das war mir etwas zu übertrieben. Die anderen Charaktere fand ich super, vorallem da sie facettenreich sind und alle ihre Ecken und Kanten haben. Die Auflösung war so gesehen schon ein Überraschungsmoment, aber ich habe es blöderweise irgendwann schon vermutet, dass etwas ähnliches dahinterstecken könnte. Im Vergleich zum Rest des Buches wurde das Ende dann eher kurz abgehandelt.

 

Die Emotionen bringt Joy Fielding überzeugend rüber und ich konnte sie den Figuren auch abnehmen. Was mich etwas gestört hat waren die Klischee’s. Warum muss zum Beispiel immer ein autistisches Kind in Verdacht geraten, nur weil die Verhaltensweisen nicht alltäglich sind? Ich finde da hätte man sich auch etwas anderes überlegen können. Den Spannungsbogen hat die Autorin konstant auf einem mittleren Niveau angesetzt. Das interessanteste waren die offenen Fragen und das man lange Zeit nicht ganz sicher sein konnte, ob die eigenen Ahnungen richtig sind. Es war alles in allem solide, aber leider nicht so, dass ich vor Spannung unbedingt immer direkt weiterlesen wollte. Das fand ich etwas schade.

 

Positiv: 

* flüssiger und sehr angenehm zu lesender Schreibstil

* gute Ausarbeitung der Charaktere

* die Autorin bringt einen dazu seine Vermutungen immer wieder zu hinterfragen

 

Negativ: 

* der Spannungsbogen geht leider nicht über ein mittleres Niveau hinaus

* die Inhalte waren sehr auf die familiären und persönlichen Aspekte fokussiert

* es gab ein paar oftgelesene Klischee’s 

 

“Solange du atmest” ist ein solider Thriller, mit einer interessanten Handlung, der es, meiner Meinung nach, leider nicht schafft, sich deutlich aus der Masse hervorzuheben.

 

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