Rezension

Rezension: Schuld bist du von Jutta Maria Herrmann

Juli 26, 2016

 

Titel: Schuld bist du

Autorin: Jutta Maria Herrmann

Verlag: Knaur Taschenbuch

Seitenzahl: 352

ISBN-10: 3426518511

ISBN-13: 978-3426518519

Preis: 9,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

„Schuld bist du!” – Diese mit Blut an eine Fensterscheibe geschmierte
Botschaft findet der Journalist Jakob Auerbach in seiner leergeräumten
Wohnung vor, als er von einer Dienstreise zurückkehrt. Von seiner Frau
Anne und der kleinen Tochter Mia fehlt jede Spur. Auf der Suche nach
ihnen hetzt er durch die nächtlichen Straßenschluchten von Berlin, ohne
zu ahnen, dass er selbst der Gejagte ist.

 

 

Meine Meinung: 

“Schuld bist du” ist ein Psychothriller der Autorin Jutta Maria Herrmann. Schon über ihren ersten Thriller “Hotline” hatte ich damals viel Gutes gelesen und als nun ihr neues Werk auf den Markt kam wollte ich mir unbedingt selbst mal eine Meinung bilden. Und ich kann euch schon verraten, dass dieses Buch, für mich, nicht das letzte der Autorin gewesen seien wird!

 

In “Schuld bist du” geht es um den Protagonisten Jakob Auerbach. Jakob arbeitet als Journalist und als er eines Tages von einer Dienstreise zurückkehrt findet er nicht nur eine leergeräumte Wohnung vor, sondern auch seine Lebensgefährtin und die kleine Tochter der beiden sind wie vom Erdboden verschluckt. Als Jakob sich umsieht entdeckt er an einer Fensterscheibe “Schuld bist du” in roten Lettern geschrieben. Zuerst denkt Jakob noch an einen fiesen Scherz seiner Lebensgefährtin, aber schnell wird ihm klar, dass etwas schlimmeres geschehen sein könnte. 


Auf der Suche nach Anne und seiner kleinen Tochter Mia jagd Jakob durch das nächtliche Berlin und sieht sich mehr als einer problematischen und gefährlichen Situation gegenüberstehen. Was ist, während seiner Abwesenheit, bloss passiert? Und wo ist seine Lebensgefährtin Anne mit Mia geblieben? Jakob ist wild entschlossen sie zu finden und realisiert erst sehr spät, dass es auch jemand auf ihn selbst abgesehen haben könnte…

 

Der Einstieg in diesen Psychothriller ist mir sehr gut gelungen. Jutta Maria Herrmann hat einen sehr bildhaften Schreibstil, der sich aber ebenfalls gut lesen lässt. Manches Mal musste ich mich ein bisschen mehr konzentrieren, aber die Beschreibungen haben mich mit dem Protagonisten Jakob das nächtliche Berlin sehen lassen und das fand ich schon klasse. 

 

Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgegliedert, die erst ganz am Ende logisch miteinander verknüpft werden. Der Haupterzählstrang befasst sich mit Jakob und den Geschehnissen, die die Suche nach seiner kleinen Tochter beinhaltet haben. Der zweite Erzählstrang ist ein bisschen vorhersehbarer, aber nicht weniger spannend, auch wenn hier der Spannungsaufbau ein bisschen später kam. Das Zusammenspiel von beidem hat mich komplett gefesselt und ich habe an den Seiten geklebt. 

 

Die Charaktere hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und die psychologischen Aspekte wurden größtenteils realistisch und glaubwürdig wiedergegeben. Das Thema Schuld nimmt einen großen Raum ein und zeigt sich in unterschiedlichen Facetten, was die Geschichte schön abwechslungsreich macht. 

 

Das Ende der Geschichte konnte mich leider nicht komplett überzeugen, da die Erklärungen im Psychischen Bereich für mich persönlich etwas zu unglaubwürdig waren, was ich sehr schade fand, denn bis dahin war dieser Thriller eines meiner bisherigen Thriller – Highlights in diesem Jahr. So hatte ich den Eindruck, dass ein bisschen zuviel gewollt wurde. Der Überraschungseffekt ist zwar gegeben, aber wenn man ein bisschen über psychische Erkrankungen und Symptome Bescheid weiß wird einem als Leser/Leserin schnell klar, dass die Auflösung leider schlimmstenfalls ziemlich unrealistisch und mindestens überzogen ist. Aber von diesem Punkt abgesehen ist dieses Buch spannend, fesselnd und sehr raffiniert ausgearbeitet!  

 

Positiv: 

* raffiniert ausgearbeiteter Plot mit unvorhergesehenen Wendungen

* packende Spannung

* interessante Charaktere

 

Negativ: 

* die Auflösung konnte mich leider nicht überzeugen, was den Gesamteindruck leider ein bisschen geschmälert hat

 

“Schuld bist du” ist ein actionreicher, raffinierter Thriller, der mich mit interessanten Entwicklungen absolut gefesselt hat und bei dem mich nur die Auflösung ein bisschen traurig gestimmt hat, da sie mich nicht überzeugen konnte!

 

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