Titel: Kaiserwald
Band: 1 von 2
Autorin: Anja Jonuleit
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 400
ISBN-10: 3328603336
ISBN-13: 978-3328603337
Preis: 18,00 Euro
Meine Meinung:
“Kaiserwald” ist der Auftakt einer Dilogie der Autorin Anja Jonuleit. Band 2 erscheint vorraussichtlich im Oktober diesen Jahres. In diesem ersten Band geht es um die Protagonistin Rebecca Maywald, die in Riga, im Jahr 1998, spurlos verschwindet. Sie hinterlässt eine achtjährige Tochter und Jahre später setzt ein anonymer Brief Ereignisse in Gang, die das Leben zweier Familien für immer verändern sollen.
Daneben geht es um Mathilda, eine Ex – Gebirgsjägerin, die in Berlin im Jahr 2023 einen Autounfall verursacht, um mit Falk von Prokhoff, dem Sohn, einer Diplomatenfamilie, in Kontakt zu kommen. Ihr Beweggrund bleibt zunächst unklar und auch mit den Gefühlen, die sie für Falk entwickelt, hat sie nicht gerechnet. Ein gefährliches Spiel beginnt, denn es geht um falsche Identitäten, unentdeckte Verbrechen und dubiose Machenschaften der Familienstilftung “Drei Linden“.
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da ich die Bücher von Anja Jonuleit mag und dieses hier nach einer spannenden und unterhaltsamen Geschichte klang. Was ich an dieser Geschichte gerne mochte war der Aufbau mit den verschiedenen Erzählsträngen. Dadurch habe ich das Buch immer wieder gerne zur Hand genommen, um zu erfahren wie es weitergeht. Leider war der Spannungsbogen davon abgesehen, aber nicht so hoch wie ich es mir gewünscht hätte.
Es gab einige Passagen, die zwar nett zu lesen, aber nicht spannend oder rätselhaft waren. Da zählt für mich auch die Beziehung von Mathilda und Falk von Prokhoff zu. Diese Liebe konnte mich bisher leider gar nicht überzeugen, da vieles klischeehaft beschrieben und gewollt dramatisch wirkte. Am besten gefallen hat mir der Erzählstrang um Penelope. Hier bekommt man als Leser*in Emotionen, eine vielschichtige Protagonistin und tolle Nebencharaktere. Das mochte ich sehr. Die Charaktere sind solide, aber auch ein bisschen schablonenhaft ausgearbeitet, mich konnten lediglich Penelope und ihre Großeleltern richtig überzeugen und Rebecca bis zu einem gewissen Teil.
Was mir öfter, leider negativ, aufgefallen ist, sind Beschreibungen wie “Harry Potter” Brille oder eine Anmerkung beziehungsweise ein negativ Vergleich mit Göring. Das waren Dinge, über die ich länger nachdenken musste, wie ich sie hier erwähnen könnte. Bei ersterem waren es die Wiederholungen, die mich gestört haben und dass eine andere Beschreibung aktueller wäre und bei Göring war ich fassungslos. Für mich hätte der Name in dem Kontext einfach gar nicht erwähnt gehört.
Dieser Band bietet schon wenige Auflösungen und bei der größten um Mathilda war ich leider nicht überrascht, da ich damit gerechnet hatte. Alles andere bleibt offen und da ich neugierig bin werde ich auch den zweiten Teil lesen. Nach dieser Lektüre habe ich das Gefühl, dass es der Dichte und Spannung gut getan hätte die Geschichte in einem Buch zu erzählen, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren im zweiten Band.
“Kaiserwald” ist ein Auftakt durchwachsener Auftakt, der mich in manchen Punkten überzeugen konnte, aber auch Anteile hatte, die mir zu langatmig, klischeehaft und konstruiert waren. Da meine Neugier auf die endgültige Auflösung aber vorhanden ist, freue ich mich auf Band 2.
Meine Bewertung: 3 von 5
Rezensionsexemplar
