Rezension

Rezension: Die Entscheidung von Charlotte Link

September 18, 2016

 

Titel: Die Entscheidung

Autorin: Charlotte Link

Verlag: Blanvalet

Seitenzahl: 576

ISBN-10: 3764504412

ISBN-13: 978-3764504410

Preis: 22,99 Euro 








 

Inhalt: 

Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst?
Eigentlich
will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges
Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder
sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf
einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten
Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die
fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm
leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch
diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird,
deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen
Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser
Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine
Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer
entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden …

 

 

Meine Meinung:

“Die Entscheidung” ist der neueste Kriminalroman der Autorin Charlotte Link. Da Frau Link zu meinen Lieblingsautorinnen zählt und ich ihre Bücher schon seit vielen Jahren verschlinge, war für mich natürlich ganz klar, dass auch ihr neues Werk bei mir einziehen muss. Aber ob die Vorfreude gerechtfertigt war? Und hat der Inhalt meine Erwartungen auch erfüllen können? Das verrate ich euch jetzt.

 

In diesem Buch geht es um den Protagonisten Simon. Simon hatte eigentlich geplant mit seinen beiden Kindern, die bei seiner geschiedenen Frau leben, ein gemütliches Weihnachtsfest zu feiern, aber diese Vorstellung soll sich nicht erfüllen. Zuerst sagen seine Kinder ihm ab und kurze Zeit später beschließt auch noch seine Freundin, dass er sein Leben nicht genug im Griff hat, und die Beziehung so gar keinen Sinn mehr machen würde. 

 

Simon ist völlig niedergeschlagen und beschließt den Kopf bei einem Strandspaziergang freizubekommen. Dabei begegnet er Natalie, die in einer problematischen Situation steckt, und Simon will der jungen Frau helfen. Doch schon nach kurzer Zeit wird Simon klar, dass Natalie gar nicht so unschuldig ist und was sich dann nach und nach offenbart hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Zudem scheinen Leute auf Natalie’s Spur angesetzt zu sein, die vor nichts zurückschrecken und denen auch ein Menschenleben nicht viel wert ist …

 

 

Der Einstieg in diesen Krimi ist mir gut gelungen. Charlotte Link hat einen sehr angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der auch schöne bildhafte Beschreibungen enthält. Zu Beginn lässt die Autorin den Spannungsbogen hochschnellen und man erlebt als Leser/Leserin einen Handlungsstrang, in dem die junge Selina, auf der Flucht vor Menschen ist, die skrupellose Verbrecher sind und sie bis nach Paris verschleppt hatten. Danach geht es mit dem Erzählstrang um den Protagonisten Simon weiter, der mich leider deutlich weniger gefesselt hat. Das Buch bietet zudem noch Rückblicke in Tagebuchform, aus der Sicht von Natalie, die einen guten Einblick in ihr Leben und ihre Erfahrungen bieten.

 

Ich habe leider sehr schnell feststellen müssen, dass die von mir so erhoffte Spannung ein Strohfeuer war und das hat mich doch ziemlich enttäuscht. Auch die Emotionen blieben zum Großteil eher an der Oberfläche und wäre der Erzählstrang um Selina und eine Mutter, die ihre Tochter retten möchte nicht gewesen, hätte ich die Geschichte eher nicht weitergelesen. Der Grund dafür ist so schade wie simpel. Frau Link hat mich mit der Handlung, nicht wie gewohnt, fesseln können und der große Teil der Geschehnisse war traurigerweise sehr leicht vorherzusehen. 

 

Die Thematik rund um den Menschenhandel war gut gewählt, aber da sie nicht neu ist und die Autorin keine überraschenden Szenarien in die Story eingeflochten hat, konnte sie mich damit leider nicht erreichen. Alles in allem hätte ich mir von allem mehr gewünscht: Mehr Überraschungen, mehr Spannung und vorallem mehr interessante Wendungen, die man nicht hätte vorhersehen können.

 

Für Leser/Leserinnen die Charlotte Link kennenlernen wollen würde ich definitiv eines ihrer anderen Bücher empfehlen, denn die sind häufig sehr spannend und die komplexe Handlung ist fesselnd und nicht, wie in diesem Fall, eher langatmig. Natürlich ist gegen die Ausarbeitung, die wechselnden Erzählstränge und auch die Charaktere nichts zu sagen, aber mehr als, dass sie solide ist und dieses Buch ein guter Durchschnittskrimi, kann ich leider nicht sagen!

 

Positiv: 

* guter Buchaufbau mit wechselnden Erzählsträngen

* schöner, flüssiger und bildhafter Schreibstil

 

Negativ: 

* die Geschehnisse waren viel zu vorhersehbar

* es gab wenig Spannung und auch nur in einem Erzählstrang wirkliche Emotionen, die mich überzeugen konnten

 

“Die Entscheidung” ist ein solider Krimi, der mich als Fan der Autorin ein bisschen enttäuscht zurückgelassen hat. Die Spannung und das Gefühl, sowie das fesselnde Erleben, bei dem man das Buch nicht aus der Hand legen will, kam bei mir leider nicht an! 

 

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