Rezension

Rezension: All die bösen Dinge von Mary – Jane Riley

September 25, 2016

Titel: All die bösen Dinge

Autorin: Mary – Jane Riley

Übersetzerin: Sibylle Schmidt

Verlag: Goldmann

Seitenzahl: 384

ISBN-10: 3442483379

ISBN-13: 978-3442483372

Preis: 9,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

„Der merkwürdig süßliche Geruch raubte ihr den Atem. Langsam ging sie in
die Hocke und hob den Deckel an. Tote Augen starrten ihr entgegen. Im
Koffer lag ein kleiner Junge in einem blauen „Thomas, die kleine
Lokomotive“- Schlafanzug.“ – Im englischen Suffolk verschwinden die
vierjährigen Zwillinge Harry und Millie, während sie bei ihrer Tante,
der Journalistin Alex, zu Besuch sind. Harrys Leiche wird gefunden,
Millies Schicksal bleibt ungeklärt. Ein Albtraum für Alex und ihre
Schwester. Ein Albtraum, der fünfzehn Jahre später neu beginnt, als klar
wird, dass damals zwei Unschuldige für die Tat verurteilt wurden. Alex
ermittelt auf eigene Faust – und macht eine grauenvolle Entdeckung …

 

 

Meine Meinung: 

“All die bösen Dinge” ist ein Psychothriller der Autorin Mary – Jane Riley. Auf dieses Buch bin ich schon vor einiger Zeit aufmerksam geworden und ich fand den Klappentext schon sehr vielversprechend. 

 

In diesem Buch geht es um die Protagonistin Alex Devlin. Alex arbeitet als Journalistin und ist alleinerziehende Mutter eines Teenagers. Sie versucht immer den Kopf über Wasser zu halten, um ihrem Kind ein gutes Leben zu bieten, aber ihr Leben ist überschattet von Schuldgefühlen. Diese rühren daher, dass vor fünfzehn Jahren die Zwillinge ihrer Schwester bei ihr zu Besuch waren und während sie die Aufsichtspflicht hatte, aus ihrem eigenen Garten entführt worden sind. Der kleine Harry wurde tot aufgefunden, aber von seiner Schwester Millie fehlt bis heute jede Spur. Alex macht sich schwere Vorwürfe und kümmert sich um ihre Schwester Sasha, die seit dem Vorfall psychisch erkrankt ist. 


Als eines Tages die zu dem Verbrechen verurteilte Jackie Wood, wegen eines Verfahrenfehlers aus der Haft entlassen wird, beschließt Alex, dass sie wenigstens herausfinden muss, was mit Millie passiert ist. Da Woods damaliger, vermeintlicher Partner sich im Gefängnis umgebracht hatte, ist Jackie Wood Alex’ letzte Chance etwas über die damaligen Geschehnisse in Erfahrung zu bringen. Doch sie konnte nicht ahnen, was sie mit ihrem geplanten Interview in Gang setzen würde …

 

Der Einstieg in diesen Thriller ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil von Mary – Jane Riley hat mich gefesselt und das Buch liess sich problemlos lesen. Die Autorin siedelt die Geschichte spannungsmäßig ziemlich weit oben an, was auch durch die verschiedenen Handlungsstränge begünstigt wird. 

 

Zum einen erfährt der Leser/die Leserin die Sicht von der Protagonistin Alex Devlin und in diesem Zusammenhang gibt es auch Einblicke in das Leben ihrer Schwester Sasha, der Mutter der Zwillinge. Zudem gibt es aber auch einen Handlungsstrang der die Ermittlerin Kate Todd in den Fokus rückt. Kate hatte fünfzehn Jahre zuvor, als sehr junge Polizistin, die Leiche des kleinen Harry gefunden und sie konnte nie damit zurechtkommen. Als nun alles wieder aufgewühlt wird, wird es somit nicht nur bei der engen Familie von Harry und Millie emotional! 

 

Die Charaktere hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und ich habe die Entwicklungen immer sehr interessiert verfolgt. Die Handlung ist abwechslungsreich und Frau Riley gelingt es auch gut die emotionale Komponente so rüberzubringen, dass einem die Geschichte immer wieder unter die Haut geht. Leider war es nach einer Weile so, dass ich ca ab der Hälfte sicher war, was wirklich geschehen ist. Da hat mir die Autorin zuviele Hinweise durchscheinen lassen, die die Spannung ein bisschen gedämpft haben. Was mir aber noch weniger gefallen hat waren manche psychologischen Komponenten. Hier gab es, meines Wissens nach, einige falsche Aussagen (Diagnosen) und das fand ich echt schade, denn genau das machte auch die zuvor spannend und raffiniert gestalteten Geschehnisse ein bisschen unglaubwürdig. Leider kann ich hier nicht mehr ins Detail gehen, um nicht zu spoilern! Von mir gibt es 3,5 Rosen aufgerundet auf 4!

 

Positiv: 

* tolle Mischung aus Spannung und passenden Emotionen

* super ausgearbeitete Charaktere

* interessanter Handlungsaufbau

 

Negativ: 

* die psychologischen Komponenten waren meines Erachtens fehlerhaft

* die Geschichte wurde schon ab ca der Hälfte ein bisschen zu vorhersehbar

 

“All die bösen Dinge” ist ein gelungener Thriller mit spannendem Aufbau, der mich bis auf manche Erklärungen, überzeugen konnte und bei dem auch die angemessenen Emotionen toll rübergebracht wurden!

 

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