Rezension

Biographisches: Helmut Schmidt – Die späten Jahre von Thomas Karlauf

Oktober 8, 2016

 

 

Titel: Helmut Schmidt – Die späten Jahre

Autor: Thomas Karlauf

Verlag: Siedler

Seitenzahl: 560

ISBN-10: 3827500761

ISBN-13: 978-3827500762

Preis: 26,99 Euro 









Inhalt: 


Was hat Helmut Schmidt als Kanzler außer Dienst
wirklich bewegt?
Fast
alle Biographien Helmut Schmidts enden mehr oder weniger mit dem Jahr
1982, dem Jahr seines Ausscheidens aus dem Kanzleramt. Von seinem Leben
in den dreiunddreißig Jahren danach drang nur wenig nach außen. Wie aber
wurde dieser Mann, der 1982 noch als durchschnittlicher Kanzler galt,
zu einem Idol der Deutschen?
Kein anderer Politiker der
Bundesrepublik hat eine solche fast kultische Verehrung genossen wie
Schmidt. Sein Ruhm gründet allerdings weniger auf der Kanzlerzeit als
vielmehr auf seiner zweiten Karriere danach: als Publizist und Elder
Statesman, der – scheinbar unbeeinflusst von der Tagespolitik – über den
Parteien stand und unbeirrbar an seinen politischen und ethischen
Grundsätzen festhielt. Damit erfüllte er zugleich die Sehnsucht weiter
Teile der Gesellschaft nach Führung. Die Biographie der späten Jahre
1982 bis 2015 erzählt, wie es dem Kanzler außer Dienst gelang, am Ende
so gesehen zu werden, wie er gesehen werden wollte.
Thomas
Karlauf, der seit 1987 fast alle Buchveröffentlichungen Schmidts
betreute, besaß uneingeschränkten Zugang zu dessen Privatarchiv. Seine
Biographie entfaltet ein intimes Stück deutscher Zeitgeschichte,
gespiegelt im Leben jenes Mannes, den viele Deutsche zum Vorbild
schlechthin erklärten.

 

 

Meine Meinung: 

“Helmut Schmidt – Die späten Jahre” ist ein Buch des Autors Thomas Karlauf. In dieser Biographie erzählt der Autor, der seit 1987 fast alle Buchveröffentlichungen Helmut Schmidt’s betreute, über das Leben des Kanzlers außer Dienst, nachdem er aus dem Kanzleramt ausgeschieden ist und zwar vom Jahr 1982 bis 2015. 

 

Auf diese Biographie war ich ungemein gespannt. Das lag vorallem daran, dass ich Helmut Schmidt als Persönlichkeit sehr interessant fand und auch daran, dass Thomas Karlauf hier auf die Jahre eingeht, in denen Helmut Schmidt gar nicht mehr als Kanzler ins politische Geschehen eingreifen konnte. Dass der sympathische Kanzler außer Dienst, dennoch eine große Anhängerschaft hatte und die Menschen seine Meinung zur Politik teilten ist ein Thema, was mich sehr interessiert hat. Denn was hatte dieser Mensch an sich, was seitdem kein anderer Politiker/keine andere Politikerin jemals wieder geschafft hat? Was machte aus dem ehemaligen Bundeskanzler ein Symbol und eine Kultfigur für Deutschland?

 

Thomas Karlauf hat diese Biographie in drei große Abschnitte unterteilt, die wie folgt betitelt sind: 

1. Jahre der Zurückhaltung

2. Jahre der Einmischung

3. Wege des Ruhms

 

Durch diesen Aufbau bekommt man als Leser/Leserin direkt einen guten Überblick zur Thematik und zudem ist es auch eine logische Unterteilung, die gut nachvollziehbar ist. In den “Jahren der Zurückhaltung” beschreibt Herr Karlauf Helmut Schmidt’s Leben von 1982 bis 1990. Hier erfährt man nicht nur etwas über seine Verstrickungen mit der SPD, sondern auch ein bisschen was aus dem Privatleben Schmidt’s, wie zum Beispiel zum Beispiel warum Schmidt überlegte keine Memoiren zu verfassen. 

 

Die “Jahre der Einmischung” gehen von 1991 bis 2003 und hier ist der Titel Programm, denn es geht um die die Meinungen und Handlungen des Altkanzlers in Sachen Politik und Parteien. Hier werden seine Ansichten sehr gut rübergebracht und auch erläutert in wieweit, er mit im politischen Tagesgeschehen involviert war und ob überhaupt!

 

In “Wege des Ruhms” von 2003 bis 2015 erfährt der Leser/die Leserin was genau Helmut Schmidt zu einem politischen Idol machte und was seine Position für Deutschland bedeutete. Zudem geht es aber auch um Abschiede und nicht zuletzt um den einen großen Abschied, den der Tod des Kanzlers außer Dienst mit sich brachte. 

 

Der Schreibstil von Thomas Karlauf hat mir gut gefallen. Der Autor schreibt sachlich und lässt hier ein realistisches Bild Helmut Schmidts’ entstehen, was mir gut gefallen hat. Er betrachtet die Dinge, wie sie wahrscheinlich waren und beschönigt auch nichts, was diese Biographie zu etwas schönem und bodenständigen macht. Denn der Altkanzler hatte nicht nur ein bewegtes Leben, sondern er hatte auch Ecken und Kanten und gerade die machten ihn wahrscheinlich für viele zu einem ganz besonderen Politiker und Denker. Er war ein Vorreiter in mehreren Bereichen und die Denkanstösse die er gab, hat der Autor in diesem Werk ebenfalls geschaffen! 

 

Positiv: 

* passender und flüssiger Schreibstil

* interessante Themen

* toller Aufbau

* der Autor regt durch die Schilderungen zum Mit – und Nachdenken an, genau wie der Altkanzler seinerzeit!

 

Negativ: 

* Nichts

 

“Helmut Schmidt – Die späten Jahre” ist eine vielschichtige Biographie, die zum innehalten und Nachdenken anregt. Man erfährt viel wissenswertes über Helmut Schmidt’s Jahre nach seiner Kanzlerzeit und komplettiert so ein Bild eines bewundernswerten Mannes! Eine gelungene Biographie!

 

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