Titel: Der Sandmaler
Autor: Henning Mankell
Übersetzerin: Verena Reichel
Verlag: Paul Zsolnay
Seitenzahl: 160
ISBN-10: 3552058540
ISBN-13: 978-3552058545
Preis: 20,00 Euro
Inhalt:
Stefan und Elisabeth treffen sich auf dem Flug nach Afrika kurz nach dem
Abitur wieder. Gegen Ende der Schulzeit hatten sie eine flüchtige
Beziehung. Während Stefan das Strandleben genießt, will Elisabeth dieses
fremde Land verstehen. Sie freundet sich mit einem Lehrer an, der ihr
die historischen Hintergründe erklärt, und der einheimische Guide Ndou
führt sie durch die ärmsten Viertel. Elisabeth lernt, die Welt und ihr
eigenes Leben mit anderen Augen zu sehen. Bereits in Mankells erstem
Afrika-Roman sind seine späteren großen Themen versammelt: die Schönheit
des Landes, die Überlebenskunst der Einheimischen, die
Gedankenlosigkeit der weißen Touristen und die Nachwirkungen des
Kolonialismus.
Meine Meinung:
“Der Sandmaler” ist ein Roman des Autors Henning Mankell. Auf dieses Buch bin ich durch den Klappentext aufmerksam geworden und da der Inhalt für mich sehr interessant klang, wollte ich das Buch gerne lesen. Aber ob es mich auch überzeugen konnte?
In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Elizabeth und Stefan. Die beiden treffen sich kurz nach ihrem Abitur am Flughafen wieder. Vor einigen Monaten hatten sie eine Affäre und nun sitzen sie beide im Flugzeug nach Afrika. Elisabeth möchte das Land und die Menschen dort kennenlernen, aber für Stefan geht es eher um das Sommergefühl und entspannte Strandtage.
Im Hotel angekommen lernt Elisabeth einen sympathischen Lehrer kennen, der ihr mehr über die Geschichte des Landes erzählt und in dem jungen Ndou haben sie und Stefan einen einheimischen Guide, der ihr auch einen Einblick in die Viertel der Ärmsten der Armen gibt …
Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen und ich war schon zu Beginn gespannt auf die Inhalte. Der Schreibstil von Henning Mankell hat mir recht gut gefallen, obwohl ich sagen muss, dass mich manche Wiederholungen ziemlich gestört haben, vorallem, wenn man bedenkt, wie kurz das Buch sowieso schon ist. Die Handlung wirkte durch ebendiese Wiederholungen leider oftmals sehr dünn, was ich echt schade fand, da die Themen doch deutlich mehr Potenzial geboten haben.
Was mir ebenfalls gefehlt hat war das Flair des Landes. Es gab nur zwei drei Passagen, in denen die Umgebung und das Leben der Menschen in den ärmlichen Gebieten deutlich geworden ist. Die Unterschiede zwischen den reichen Weißen und den Afrikanern wurden hier gut aufgezeigt. Leider waren diese Momente sehr rar gesät und so verbrachten Elisabeth und Stefan ihre Zeit fast nur am Strand.
Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich okay, aber ganz überzeugt hat sie mich leider nicht. Stefan wird als der klischeehafte reiche Tourist beschrieben und hierbei schreckt Mankell auch nicht vor der ein oder anderen abartigen Aussage zurück, was die Rolle dieses Charakters verdeutlicht hat, mir aber etwas zu extrem war. Insgesamt blieben mir viele Personen zu blass und auch Elisabeth’s Entwicklung wirkte ein bisschen zu aufgesetzt auf mich, da ihr in vielen Momenten, einfach die Authentizität fehlte. Zudem passte ihr lange andauerndes Verhalten, leider nur teilweise zu der gut gewählten Entwicklung, was ich ein bisschen enttäuschend fand.
Positiv:
* interessante Themeninhalte, die zum Nachdenken anregen
* gute, wenn auch sehr am Rande gehaltene Message
Negativ:
* es gab einige inhaltliche Wiederholungen
* die Charaktere hatten mir zu wenig Tiefgang
* die wichtigen Themen wurden leider oftmals nur am Rande angeschnitten und
so blieb viel zuviel Potenzial ungenutzt