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Rezension: Trauma und die Folgen – Trauma und Traumabehandlung von Michaela Huber

Januar 12, 2016

Titel: Trauma und die Folgen 

Band: 1 von 2

Autorin: Michaela Huber

Verlag: Junfermann

Seitenzahl: 288

ISBN-10: 3873875101

ISBN-13: 978-3873875104

Preis: 28,90 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Etwa ein Drittel aller Menschen gerät irgendwann im Leben in ein Trauma:
Eine Situation, in der man sich vom Tode bedroht fühlt, nicht davor
fliehen und nicht dagegen ankämpfen kann. In einer solchen Situation
gehen Gehirn und Seele – einfach gesagt – in einen kurzfristigen
Schockzustand und splittern das Unerträgliche des Geschehens auf – dies
nennt man Dissoziation. Michaela Huber beschreibt, wie sich das anfühlt
und welche Auswirkungen es hat. Schwerpunkt des Buches sind die Folgen
von Langzeittraumatisierungen, die in der Kindheit begonnen haben und
meist körperliche, emotionale und sexuelle Gewalt umfassen. Auch die
Folgen organisierter Ausbeutung von Kindern für deren seelische
Entwicklung werden ausführlich dargestellt.

 

 

Meine Meinung:

“Trauma und die Folgen – Trauma und Traumabehandlung” ist ein Buch der Autorin Michaela Huber. In diesem Fachbuch geht die Autorin detailliert und verständlich auf das Thema der Traumatisierungen ein. Dies ist übrigens der erste Band, zu dem Thema gibt es auch noch einen zweiten, der sich mit den Wegen der Traumabehandlung befasst. Aber nun zum ersten Band. 

 

Schon in der Einleitung erfährt man vieles wissenwertes zum Thema des Buches. Es finden sich neben der Einleitung sogar zwei Vorworte. Zum einen von Onno van der Hart, Professor für Psychopathologie Traumatisierungen in Utrecht und zum anderen von Luise Reddemann, die beispielsweise die “Psychodynamisch imaginative Traumatherapie” entwickelte.

 

Im ersten Kapitel widmet sich Frau Huber der Definition eines Traumas und erläutert was ein Trauma überhaupt ist und was ein belastendes Ereignis. Zudem erfährt man die Fakten, die diese Begriffe unterscheiden. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Dissoziationen. Hier wird erklärt wie und auch wieso ein dissoziativer Zustand hilft ein Trauma zu überleben. Kapitel drei beinhaltet verschiedene Traumatisierungen und es wird aufgezeigt, welche von ihnen besonders schwer zu verarbeiten sind. Das vierte Kapitel fand ich sehr interessant, da es einen direkten Bezug zur Gegenwart herstellt. Hier wird sich damit befasst, wie sich ein Trauma auf die Bindungsfähigkeit eines Menschen auswirken kann und wie sich dies äußert. 

 

 

Zwischen, beziehungsweise zu den einzelnen Themen, gibt es auch die themenzugehörigen Fragebögen und Skalen, die man prima einfach kopieren und nutzen kann. Die Texte sind mit Tabellen und Bildern, beziehungsweise Zeichnungen aufgelockert und diese helfen, wie ich finde zusätzlich noch beim Verständnis. 

 

Auf die Diagnosen und welche Bedeutung diese haben beziehungsweise was sie “taugen” wird in Kapitel fünf näher eingegangen. Auch das sechste Kapitel ist sehr spannend und interessant, hier geht erklärt Frau Huber anschaulich, “warum traumatisierten Menschen, der Tod oft näher als das Leben” ist. Im achten Kapitel wird auf das oftmals tabuisierte Thema der Selbstverletzungen eingegangen und verständlich dargestellt, warum diese bei traumatisierten Menschen öfter vorkommen. Ein besonderer, aber nicht weniger interessanter Exkurs, findet sich im achten und letzten Kapitel – die rituelle Gewalt. 

 

“Trauma und die Folgen” ist ein vielschichtiges, sehr gut verständliches Buch, mit hilfreichen und interessanten Fakten, welches nicht nur Fachleute lesen können!

 


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