Rezension

Rezension: Ich heiße nicht Miriam von Majgull Axelsson

Februar 26, 2016

Titel: Ich heiße nicht Miriam

Autorin: Majgull Axelsson

Übersetzerin: Christel Hildebrandt

Verlag: List Hardcover

Seitenzahl: 576

ISBN-10: 3471351280

ISBN-13: 978-3471351284

Preis: 20,00 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

An ihrem 85. Geburtstag bekommt Miriam Guldberg von ihrer Familie einen
silbernen Armreif geschenkt, in den ihr Name eingraviert ist. Beim
Anblick entfährt ihr der Satz: „Ich heiße nicht Miriam“. Niemand in
ihrer Familie kennt die Wahrheit über sie. Niemand in ihrer Familie ahnt
etwas von ihren Wurzeln. Doch an diesem Tag lassen sich die
Erinnerungen nicht länger zurückhalten, und sie erzählt zum ersten Mal
von ihrem Leben als Roma unter den Nazis, im KZ und als vermeintliche
Jüdin in Schweden.

 

 

Meine Meinung: 

“Ich heiße nicht Miriam” ist ein Roman der Autorin Majgull Axelsson. In diesem Buch geht es um die Protagonistin Miriam Guldberg. An ihrem 85. Geburtstag bekommt Miriam von ihrer Familie einen Armreif geschenkt, in den sogar ihr Name eingraviert ist. Doch als die Protagonistin die Gravur sieht behauptet sie plötzlich gar nicht Miriam zu heißen. Die Reaktionen der Familienmitglieder reichen von überrascht, ungläubig bis schockiert, denn niemand in ihrer Familie kennt die Wahrheit über ihre Wurzeln. Doch an diesem Tag schafft die Protagonistin es nicht die Erinnerungen wieder zurück zu drängen und erzählt wie sie früher als Roma unter den Nazis lebte und was sie danach noch alles erleben musste …

 

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen, obwohl der Schreibstil der Autorin etwas gewöhnungsbedürftig für mich war und es zu Beginn ein bisschen holprig für mich zu lesen war. Dennoch schreibt Majgull Axelsson ungemein fesselnd und schafft es die Emotionen, die mit den Inhalten der Geschichte einhergehen wirklich gut herüberzubringen. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet, aber den größten Teil nahm natürlich die Protagonistin ein. Ihre Geschichte ist ungemein interessant und ging mir doch sehr unter die Haut. 


Die Themen, auf die der Leser/die Leserin hier am häufigsten treffen wird sind Vorurteile, Schicksale von Menschen, Identitätsfragen, sowie Glaubensfragen und Ängste in jeglicher Form. Die Autorin hat der Protagonistin ein Leben nach dem Konzentrationslager geschrieben, welches von alltäglichen Ängsten geprägt ist und ich stelle es mir unglaublich schlimm vor mit der ständigen Angst, dass man sich verraten und alles verlieren könnte, was man sich über Jahre aufgebaut hat, zu leben.


“Ich heiße nicht Miriam” ist ein Buch, welches zum Nachdenken anregt und sehr unter die Haut geht. Die Protagonistin wurde wunderbar dargestellt und ich werde sicher noch oft an ihre Geschichte denken!
 

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  1. Mir ging es beim Lesen genauso. Am Anfang tat ich mich ein wenig schwer mit manchen Formulierungen, über die ich mich auch ein bisschen ärgerte. Ein Beispiel: Mehrmals ist die Rede davon, dass die halbverhungerte Miriam (Malika) ihre Zähne in den Apfel schlagen will. Diese Ausdrucksweise ärgerte mich, wobei das Wort “beißen” die Situation nicht weniger dramatisch schildern würde. Meine Frage war immer, liegt es an der Autorin oder an der Übersetzung, dass einige solcher Formulierungen nicht stimmten und beim Lesen störten.

    Die Geschichte mit diesen unvorstellbaren und nur schwer beschreibbaren Verbrechen geht natürlich unter die Haut und wird schonungslos authentisch erzählt.
    Ich fand es von Vorteil, dass diese vielen Zeitsprünge gemacht wurden und nicht einfach nur chronologisch vorgegangen worden ist. So bleibt die innere Zerrissenheit zwischen ihrer wahren und der angenommenen Identität stets präsent.

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