Titel: The Future is female
Herausgeberin: Scarlett Curtis
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3442159822
ISBN-13: 978-3442159826
Preis: 12,00 Euro
Meine Meinung:
“The Future is female” ist ein Buch welches von Scarlett Curtis herausgegeben wurde. Die Texte stammen von Katrin Bauerfeind, Emma Watson, Stefanie Lohaus, Kiera Knightly, Helen Fielding und anderen. Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Die Länge der verschiedenen Texte ist unterschiedlich und doch haben mich viele der Essay’s zum Nachdenken gebracht. Es kommen viele feministische Aktivistinnen zu Wort, was dem Leser/ der Leserin einen tollen Einblick in Themen bietet, mit denen man sonst vielleicht gar nicht in Berührung gekommen wäre. Zudem gibt es Texte bekannter Frauen, die sich für den Feminismus einsetzen.
Was ich besonders gelungen fand war die Vielschichtigkeit, die sich im Verlauf der Lektüre zeigt. Es geht um wichtige Themen wie Bildung, Verstümmelung, die sogenannte Perioden Armut, aber auch um Sexismus im Beruf, sowie die Unterschiede der Generationen, bei denen beispielsweise die Mutter noch wenig feministisch ist und sich die Tochter in der Hinsicht weiterentwickelt. Schön zu sehen fand ich aber auch, dass es durchaus schon früher einige Frauen gab, die die feministische Sicht schon früh weitergegeben haben.
Trotz meiner Begeisterung für die Inhalte gab es jedoch auch Dinge, die mich zum Nachdenken gebracht haben. So gibt es zum Beispiel die Annahme, dass der populäre Feminismus kein “richtiger” Feminismus ist und da kommt, für mich, der Punkt in dem ich aufhorche. Selbst bei so wichtigen Themen, wie der Gleichstellung der Geschlechter wird sich gegenseitig angefeindet und gewertet und das finde ich so traurig. Hier ist auch der, in meinen Augen, etwas zweischneidig gewählte Buchtitel so ein Punkt. Auf der anderen Seite kann ich auch Frauen verstehen, die immer unterdrückt wurden und in ihrem Kampf um Gleichberechtigung vielleicht, in manchen Punkten, für einige, über das Ziel hinausschiessen.
Ich kann beides nachvollziehen und finde es lediglich bedenklich, wie Frauen manchmal miteinander umgehen. Dieses Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken und auch zum darüber reden an und genau aus diesem Punkt ist es, für mich, ein Highlight. Also lasst uns drüber reden was Feminismus eigentlich bedeutet, lasst uns streiten oder zustimmend nicken. Ich finde man kann so ziemlich alles tun, nur bitte eins nicht: die Defizite zu ignorieren und über Missstände und Ungerechtigkeiten zu schweigen!
Meine Bewertung: 4,5 von 5
Liebe Petra,
dein Aufmerken in Bezug auf die Streitereien über den richtigen Feminismus verstehe ich gut. Auch mir hat sich da ein Wermutstropfen an das Buch gehängt, bzw. an die Frauen, die sich über andere stellen. Für eine Sache sein, das wäre doch einfach nur schön.
Mich hat besonders die Beschreibung über Genitalverstümmelung aufgerüttelt. Das ist nun schon so lange bekannt und irgendwie kann sich dagegen niemand durchsetzen?
LG Barbara