Titel: Verwandt in alle Ewigkeit
Autorin: Hera Lind
Verlag: Diana Verlag
Seitenzahl: 416
ISBN-10: 3453291239
ISBN-13: 978-3453291232
Preis: 19,99 Euro
Inhalt:
Lisa schwor sich einst, nie in die hässliche Kleinstadt zurückzukehren,
in der ihre spießige Zwillingsschwester freiwillig blieb. Doch als Lisas
Mann sich eine Jüngere schnappt, kommt sie mit ihrer 17-jährigen
Tochter am Steuer im zweiten Gang buchstäblich wieder angekrochen. Sie
findet eine überarbeitete Schwester und eine verwirrte Mutter vor.
Hannah braucht Urlaub, und Lisa behauptet, sie komme schon klar. Doch
Ursula hat Alzheimer, und Lisa versteht nicht, was sie ihr mitteilen
will. Erst ein altes Tagebuch offenbart ein gut gehütetes Geheimnis der
Mutter, und so kommt Lisa auf die Idee, dem Schicksal auf die Sprünge zu
helfen …
Meine Meinung:
Zusammen mit ihrem Mann Frank hat Lisa sich das erfolgreiche Reisebüro
Klüger Reisen in Salzburg aufgebaut. Die gemeinsame Tochter steht kurz
vor dem Abitur. Eigentlich könnte Lisa zufrieden sein mit ihrem Leben,
doch dann findet sie heraus, dass ihr Mann sie betrügt. Mit der jüngeren
Mitarbeiterin Sandra. Doch damit nicht genug, Sandra ist schwanger von
Frank und beide wollen heiraten. Für Lisa bricht eine Welt zusammen.
Als
wäre das alles nicht schon schlimm genug, bittet Lisas
Zwillingsschwester Hannah sie, zurück in ihre Heimatstadt Schierchstadt
zu kommen, um auf die gemeinsame Mutter acht zu geben. Lisa
überwindet sich, da sie gerade Abstand von allem braucht und bricht
mit ihrer Tochter nach Schierchstadt auf. In ihrer alten Heimat erwarten
sie eine verhärmte Schwester, die dringend einmal Urlaub bräuchte und
eine Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Schweren Herzens lässt sich
Lisa dazu überreden, die Sommerferien auf ihre Mutter acht zu geben,
doch dann findet sie heraus, dass ihre Schwester nicht bloß einfach
Urlaub macht. Sie hat sich auf Weltreise begeben und das kann dauern.
Zeit genug, dass sich Mutter und Tochter neu kennenlernen…
Die Geschichte um Lisa und ihre Mutter wird zum einen aus mehreren
Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Der Leser lernt nicht
nur Lisas gegenwärtige Situation kennen, sondern auch die
Lebensgeschichte von Uschi – Lisas Mutter.
Hera Lind beschreibt mit viel Witz und Herzlichkeit die Marotten und
Eigenarten der kranken Mutter. Aber auch die Verzweiflung und
Hoffnungslosigkeit, die ihre Tochter anfangs empfindet, sind für den
Leser oder Zuhörer deutlich spürbar. Mutter und Tochter nähern sich
einander wieder an, trotz oder gerade wegen der Krankheit, ist diese
Entwicklung langsam, aber beständig festzustellen.
Die schwere Thematik “Alzheimer” hat Hera Lind in diesem Roman liebevoll, verständlich und immer einfühlsam beschrieben. Das neue Kennenlernen von Mutter und Tochter ist warmherzig und interessant beschrieben. Manchmal ist die Thematik bedrückend, was bei so einer schweren Erkrankung aber auch nicht zu umgehen ist. Mein Daumen geht nach oben!