Titel: Tage mit Leuchtkäfern
Autorin: Zoe Hagen
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 192
ISBN-10: 3548286941
ISBN-13: 978-3548286945
Preis: 13,00 Euro
Inhalt:
»Das Leben ist ein Privileg«, sagte ich. »Das Leben ist ein Privileg?«,
fragte Noah erstaunt. »Ja«, sagte ich. Noah zog die Luft ein, ein
Lächeln umspielte seine Lippen. Er drehte sich zu Fred und den anderen
um und fragte: »Wo zum Henker hast du denn den kleinen Gandhi hier her?«
Du bist einsam und unglücklich, dein Leben wie ein falscher
Film, der an dir vorbeiläuft. Bis du neue Freunde triffst. Gut, die sind
alle ein bisschen verrückt, sie nennen sich »Der Club der verhinderten
Selbstmörder«. Aber sie geben dir Halt und sind wie Leuchtkäfer in
deiner bodenlosen Traurigkeit. Denn du hast nur das eine Leben.
Meine Meinung:
“Tage mit Leuchtkäfern” ist ein Roman der Autorin Zoe Hagen. Auf dieses Buch bin ich durch den tollen Titel und den interessanten Klappentext aufmerksam geworden. Der Inhalt klang für mich neuartig und sehr vielversprechend.
In diesem Buch geht es um die Protagonistin Gandhi. Gandhi lebt in einer Patchworkfamilie und sie hat häufig Stress mit ihrer Mutter. Vorallem fühlt sie sich nirgends so richtig dazugehörig. Aber am meisten ist da Gandhi’s riesiger Selbsthass, der ihr zu schaffen macht. Und die Bulimie. Aber als sie Noah und seine Freunde kennenlernt und sich dem “Club der verhinderten Selbstmörder” anschließt gibt es ein kleines bisschen mehr Licht in ihrem Leben. Aber wird das reichen um sich bei der Entscheidung zwischen Leben und Tod, auch für das Leben zu entscheiden?
Der Einstieg in dieses Buch ist mir gut gelungen. Zoe Hagen hat einen bildhaften, häufig auch schon poetisch – angehauchten Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat. Besonders toll fand ich ihr Talent mit den Worten zu spielen und bei mir als Leserin Emotionen zu erzeugen. Ich hatte zwar schon direkt bei der Thematik vermutet, dass das Buch einige Emotionen wecken würde, aber Zoe Hagen hat mich ab und an gefühlsmäßig kalt erwischt, was nicht vielen Autoren so gelingt.
Die Charaktere sind gut dargestellt, aber das Hauptaugenmerk legt die Autorin auf die Betrachtung des Lebens und die Frage was es lebenswert macht, besonders auch aus der Sicht der Jugendlichen, mit ihren Sorgen und Problemen. Mir hat die Art, wie sie dies vermittelt wirklich gut gefallen.
Die Handlung ist nicht sehr dicht, also es passiert nicht allzu viel, aber das ist nur ein minimaler Minuspunkt für mich, da die poetischen Betrachtungen einfach überwiegen. Die Formulierungen sind auf den Punkt genau und zwischen den Zeilen findet sich einiges an Weisheit wieder.
Positiv:
* schöner, poetischer Schreibstil
*interessante Themen
Negativ:
* die Handlung könnte ein bisschen dichter sein, aber das verliert sich neben den tollen Beschreibungen beinahe ganz
“Tage mit Leuchtkäfern” ist ein Buch, welches mich mit seinen poetischen Betrachtungen bewegt und überzeugt hat! Ich kann es nur empfehlen!