Rezension

Rezension: Anders von Anita Terpstra

August 30, 2016

Titel: Anders

Autorin: Anita Terpstra

Übersetzer: Jörn Pinnow

Verlag: Blanvalet

Seitenzahl: 384

ISBN-10: 373410257X

ISBN-13: 978-3734102578

Preis: 9,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Alma Meester, ihr Mann Linc und die beiden Kinder Iris und Sander sind
eine ganz normale, glückliche Familie. Bis zu dem Tag, als der
elfjährige Sander zusammen mit einem Freund während eines Ferienlagers
spurlos verschwindet. Der andere Junge wird kurz darauf tot aufgefunden,
doch Sander bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Sechs Jahre später
meldet sich ein junger Mann bei einer deutschen Polizeistation. Er sei
der verschwundene Sander Meester. Die Familie ist überglücklich, doch
nach und nach kommen der Mutter Zweifel. Ist der Junge wirklich ihr
Sohn? Und was ist in der Nacht damals tatsächlich passiert?

 

 

Meine Meinung: 

“Anders” ist ein Thriller der Autorin Anita Terpstra. In diesem Thriller geht es um die Protagonistin Alma Meester. Alma ist eine Mutter von zwei Kindern und glückliche Ehefrau. Doch eines Tages ändert sich das Leben für sie und ihren Mann Linc komplett. Während eines Ferienlagers, bei dem auch Linc als Aufsichtsperson dabei ist, wird, während einer Nachtwanderung, der elfjährige Maarten getötet. Auf der Suche nach Linc’s und Alma’s Sohn Sander, mit dem Maarten unterwegs war, durchkämmen unzählige Helfer und die Polizei das ganze Waldstück, ohne auf eine Spur von Sander zu stossen, lediglich seine Jacke wird gefunden, mit Blut daran. Sander jedoch bleibt verschwunden …

 

Alma Meester hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass ihr Sohn noch am Leben ist, und sechs Jahre später erhält sie einen Anruf, dass sich ein siebzehnjähriger junger Mann unter dem Namen Sander Meester, auf einer deutschen Polizeiwache vorgestellt hat. Alma ist überglücklich ihren Sohn nach Hause holen zu können, aber ihre Tochter Iris reagiert skeptisch. Auch Alma, die nicht nur Angst hat vor den Dingen, die ihr Sohn durchmachen musste und den Folgen, wird nach und nach immer unsicherer. Ist der Junge wirklich ihr Sohn Sander? Und was ist bei der Nachtwanderung vor sechs Jahren wirklich geschehen? Alma beginnt Nachforschungen anzustellen, nichtsahnend auf welches schreckliche Geheimnis sie dabei stoßen könnte …

 

Der Einstieg in diesen Thriller ist mir sehr gut gelungen. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte und habe das Buch direkt zur Hand genommen. Der Schreibstil von Anita Terpstra hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin schreibt eher nüchtern und in klaren, sachlichen Sätzen und trotzdem gelingt es ihr immer wieder auch die nötigen Emotionen rüberzubringen. Das kam mir schon sehr gelungen vor, denn Frau Terpstra braucht keine langatmigen, ausschweifenden Szenarien um beim Leser/bei der Leserin Nervenkitzel, Mitgefühl, Schrecken oder auch Angst zu erwecken. 

Die Autorin beschreibt zunächst die Situation der Familie Meester, nachdem Sander verschwunden ist. Hier war ich begeistert, dass sie, für meinen Geschmack, das genaue Mass gefunden hat. Es gab genug Einblicke um mitfühlen zu können, die Situation wurde gut erklärt, aber es wurden auch nicht unnötig emotionale Elemente eingebaut. Das ist wirklich eine Kunst! 

 

Die Handlung wirkt zunächst altbekannt, aber schon nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass Anita Terpstra mit “Anders” eine ganz neue und vorallem eigene Geschichte geschrieben hat. Die Wendungen, die die Autorin hier eingebaut hat sind ebenso raffiniert, wie die Perspektivwechsel innerhalb der Geschichte. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und jede/jeder hat besondere Facetten, die mich als Leserin gefesselt haben.

 

Was ich ebenfalls super fand ist, dass  es in der Geschichte immer wieder zu Verweisen auf den Titel kommt und ich fand es genial, dass Frau Terpstra in vielen Situationen das “andere” so clever und spannend dargestellt hat. Der Spannungsbogen wurde gut gehalten, aber es gab auch leise Zwischentöne, die dann wieder durch eine schockierende Wendung oder ein überraschendes Geschehen abgelöst wurden!  

 

Positiv: 

* raffinierte Wendungen in der Handlung

* Vielseitige Themen, die teils schockieren und teils mein Mitgefühl geweckt haben

* gut ausgearbeitete und authentische Charaktere

 

Negativ: 

* Nichts   

 

“Anders” ist ein toller Thriller, der mich durch eine gelungene Mischung aus leisen Tönen und unterschwelliger Spannung, sowie überraschenden und fesselnden Wendungen sehr gut unterhalten hat! Bitte bald mehr davon! Absolute Leseempfehlung!

 

 

 

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