Rezension

Kurzrezension: Leere Herzen von Juli Zeh

November 23, 2017

 

Titel: Leere Herzen

Autorin: Juli Zeh 

Verlag: Luchterhand

Seitenzahl: 352

ISBN-10: 3630875238

ISBN-13: 978-3630875231

Preis: 20,00 Euro 










Inhalt: 

Sie sind desillusioniert und pragmatisch, und wohl gerade deshalb haben
sie sich ‎erfolgreich in der Gesellschaft eingerichtet: Britta Söldner
und ihr Geschäftspartner Babak Hamwi. Sie haben sich damit abgefunden,
wie die Welt beschaffen ist, und wollen nicht länger verantwortlich sein
für das, was schief läuft. Stattdessen haben sie gemeinsam eine kleine
Firma aufgezogen, “Die Brücke”, die sie beide reich gemacht hat. Was
genau hinter der “Brücke” steckt, weiß glücklicherweise niemand so
genau. Denn hinter der Fassade ihrer unscheinbaren Büroräume betreiben
Britta und Babak ein lukratives Geschäft mit dem Tod. Als die
“Brücke ” unliebsame Konkurrenz zu bekommen droht, setzt Britta alles
daran, die unbekannten Trittbrettfahrer auszuschalten. Doch sie hat ihre
Gegner unterschätzt. Bald sind nicht nur Brittas und Babaks Firma,
sondern auch beider Leben in Gefahr…

 

 

 Lesegrund: 

Ich wollte schon lange mal ein Buch von Juli Zeh lesen und der Klappentext ihres neuen Buches klang für mich nach einer neuartigen und interessanten Geschichte. 

 

Handlung: 

In diesem Buch geht es um die Protagonisten Britta Söldner und Babak Hamwi. Die beiden sind Geschäftspartner und haben gemeinsam die “Brücke” gegründet, mit der sie ein lukratives Geschäft mit dem Tod betreiben. Entstanden ist die “Brücke” aus ihrer Resignation und dadurch, dass sie sich nicht mehr für Missstände, in der Gesellschaft, verantwortlich fühlen wollten. Doch eines Tages bekommt ihre Firma unliebsame Konkurrenz und Britta setzt alles daran, diese schnellstmöglich auszuschalten. Kurze Zeit später ist jedoch klar, dass nicht nur die Firma in Gefahr schwebt, sondern auch Britta’s und Babak’s Leben.

Schreibstil: 

Der Schreibstil von Juli Zeh hat mir gut gefallen. Die Autorin schreibt sehr flüssig und mit einem Blick auf liebevolle Details, was ich schön fand.  



Charaktere: 

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir ebenfalls recht gut gefallen. Ich konnte mich zwar mit keinem von ihnen identifizieren, oder Sympathien entwickeln, aber das hat mich gar nicht gestört. Was ich jedoch wichtig gefunden hätte, wäre eine etwas deutlichere Entwicklung bei den Charakteren zu merken. Das war, mir persönlich, ein bisschen zu schwach gezeichnet. 

 

Spannung: 

Den Spannungsbogen hat Juli Zeh im ersten Teil des Buches sehr gut gehalten. Ich war von der, teilweise leider realistischen, Zukunftsvision gefesselt und ich war stets gespannt, wie die Geschichte weitergehen und letztlich enden würde. Das Ende war, in meinen Augen, etwas zu knapp gehalten, was mir nicht so gut gefallen hat. Ein paar Sätze mehr hätten mir zum Abschluss des Buches mehr Freude gemacht.

 

Emotionen:  

Die Emotionen hat die Autorin, allein schon durch die teilweise, durchaus vorstellbare Zukunftsvision gut dargestellt. Die Inhalte regen auf jeden Fall zum Nachdenken an und manches ist mir auch unter die Haut gegangen, vorallem weil vieles leider gar nicht so abwegig ist. In manchen Momenten hätte ich es jedoch gut gefunden, wenn die Gesellschaftskritik noch etwas mehr zu erkennen, beziehungsweise deutlicher gewesen wäre.

 

“Leere Herzen” ist ein Roman mit einer spannenden, leider durchaus vorstellbaren Zukunftsvision, der trotz kleiner Schwächen, gute Unterhaltung bietet und zum Nachdenken anregt. Ich gebe diesem Buch 3,5 Rosen, aufgerundet auf 4. 

 

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