Rezension

Rezension: Das Leben, Zimmer 18 und Du von Nancy Salchow

Juni 4, 2017

 

Titel: Das Leben, Zimmer 18 und Du

Autorin: Nancy Salchow

Verlag: Heyne

Seitenzahl: 240

ISBN-10: 3453604210

ISBN-13: 978-3453604216

Preis: 9,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Diagnose: Depression – Therapie: Hoffnung
Für Nancy Salchow
bricht eine Welt zusammen, als binnen kürzester Zeit sowohl ihr
Zwillingsbruder als auch ihre Mutter an Krebs sterben. Geschüttelt von
Panikattacken, sieht sie keinen anderen Ausweg, als sich schließlich in
eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen. Hier nimmt ihr Schicksal
eine entscheidende Wende: Sie begegnet ihrer großen Liebe, die ihr die
Kraft gibt, aus dem Burn-out und der Depression herauszufinden. Ein
Buch, das Mut macht und zeigt, dass das hellste Licht manchmal erst dann
sichtbar wird, wenn man die Dunkelheit gesehen hat. 

 

 

Meine Meinung: 

“Das Leben, Zimmer 18 und Du” ist ein autobiographischer Roman der Autorin Nancy Salchow. Auf dieses Buch war ich schon seit einiger Zeit sehr gespannt, da ich die Thematik interessant und wichtig finde und der Klappentext für mich sehr vielversprechend klang. 

 

In diesem Buch geht es um die Geschichte von der Protagonistin Nancy. Nancy verliert den Boden unter den Füssen, als nur kurze Zeit hintereinander ihr Zwillingsbruder und ihre Mutter an Krebs sterben. Die junge Frau leidet unter Panikattacken und als sie sich selbst nicht mehr daraus zu befreien weiß, lässt sie sich in eine psychiatrische Klinik einweisen. 


Während dieses Aufenthaltes lernt Nancy einen Mann kennen, der schließlich zu ihrer großen Liebe wird. Durch diese schicksalhafte Begegnung findet Nancy neue Hoffnung und schafft es langsam einen Weg aus der Depression heraus zu finden …

 

Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Ich mag Nancy Salchow’s flüssigen und teilweise poetischen Schreibstil echt gerne und daher störte es mich auch nicht so sehr, dass es viele Themensprünge gab. Der Inhalt punktet vorallem durch die Emotionen, die die Autorin überzeugend und sehr authentisch vermittelt. Ich hatte manches mal einen dicken Kloss im Hals. Das war vorallem bei der Thematik rund um Nancy’s Verluste geliebter Menschen der Fall und hier fand ich es ungemein schade, dass diese Thematik nicht richtig zum Abschluss gekommen ist.

 

Dass die Themen nicht abgeschlossen oder unausgereift sind, habe ich leider mehr als einmal so empfunden. Besonders stark machte sich das, für mich, auch bei den Inhalten um die Depression und ihre Entwicklung deutlich, was ich etwas enttäuschend fand. Man bekommt als Leser/Leserin zwar Einblicke in den, subjektiv geschilderten, Klinikalltag, aber was letztlich zu einer Besserung des Zustands der Protagonistin führte erschloss sich mir hier nicht ganz. Alles blieb eher offen und es gab viele Andeutungen ohne befriedigenden Abschluss. 

 

Die Liebesgeschichte hatte ich schon zuvor als kritischen Aspekt erahnt, da ich weiß, dass in psychiatrischen Einrichtungen Beziehungen zwischen Patienten, aus guten Gründen, verboten sind. Auch die Autorin deutet an, dass sie zunächst befürchtete, dass dieses Interesse an dem attraktiven Mitpatienten eine Ablenkung von den eigentlichen Problemen bietet, und das war auch mein Gedanke. Hier stellt die Autorin die Weichen allerdings clever auf die Schicksals – Thematik, sodass jeder andere Inhalt doch sehr stark in den Hintergrund rückt.

 

Die Liebesgeschichte und auch Nancy’s Entwicklung konnten mich überzeugen und ich mochte auch den Schicksals – Aspekt. Insgesamt hatte ich mir aber viel mehr eine Krankheits – und Lebensgeschichte erhofft, wo ich fast nur eine Liebesgeschichte erhalten habe. Die Themen waren breit gefächert und ich hatte manchmal das Gefühl, dass es ein bisschen zuviel an Inhalten war. Das merkte ich besonders dann, wenn ein Inhalt nicht auserzählt wurde und ich etwas unzufrieden war, mit den losen Fäden und den Fragen, auf die ich keine Antwort erhalten habe. 

 

Eine Positiv – Negativ Auflistung lasse ich bei diesem Buch weg, da es doch einige Kritikpunkte, aber auch viel positives gab, was ich dadurch nicht abwerten möchte. Besonders bewundernswert finde ich die gnadenlose Offenheit der Autorin über ihre Krankheitszeiten zu reden und Themen zur Sprache zu bringen, die einem sonst nicht so leicht Fremden gegenüber über die Lippen gehen. Davor habe ich einen riesengroßen Respekt, ebenso wie vor der Selbstreflektion und den Entwicklungen der Autorin! Eine tolle und mutige Frau, vor der ich den Hut ziehe! Wegen der eben genannten Punkte habe ich lange wegen der Bewertung hin und herüberlegt und gebe dem Buch 3,4 Rosen, abgerundet auf 3.

 

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