Rezension

Rezension: Das Mädchen, das in der Metro las von Christine Féret – Fleury

Mai 14, 2018

Titel: Das Mädchen, das in der Metro las

Autorin: Christine Féret – Fleury

Übersetzerin: Sylvia Spatz

Verlag: Dumont

Seitenzahl: 176

ISBN-10: 3832198865

ISBN-13: 978-3832198862

Preis: 18,00 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Jeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen
Arbeit in einem Maklerbüro und taucht ein in die Welten ihrer Romane.
Mal begibt sie sich mit Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen
Zeit, mal begleitet sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung
Istanbul – manchmal beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich
herum, die in ihre Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die
Juliettes Leben Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei
Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der
mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman
glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt
wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern
für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald
wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen
wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.

 

 

Meine Meinung: 

“Das Mädchen, das in der Metro las” ist ein Roman der Autorin Christine Féret – Fleury. Dieses Buch hat durch den schönen Titel direkt meine Neugier wecken können und ich war gespannt auf die inhaltliche Umsetzung, denn die Idee klang einfach toll, für mich.


 

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Juliette. Juliette fährt jeden Tag mit der Metro zu ihrer Arbeit in einem Maklerbüro. Ihren Job empfindet die junge Frau schon lange als eintönig und darum taucht sie nicht nur während ihrer Fahrten mit der Metro in verschiedene Romanwelten ab, denn nur dann fühlt sie sich ein bisschen frei. Wenn Juliette nicht gerade liest, liebt sie es die Menschen um sich herum zu beobachten und ganz besonders die, die ebenfalls lesen. 

 

Als Juliette eines Tages spontan beschließt zwei Stationen vor ihrem Ziel auszusteigen, begegnet sie dem etwas sonderbar scheinenden Soliman. Soliman glaubt, dass jedes Buch bei der richtigen Person, die Macht hat, deren Leben zu verändern. Er hat sogar eigene Boten, die die ausgewählten Bücher zu den Menschen bringen, die sie benötigen. Kurz darauf entscheidet sich Juliette dazu sich auch als Botin zu versuchen, nichtsahnend, was dieser Entschluss noch mit sich bringen soll … 

 

Der Einstieg in diesen Roman ist mir gut gelungen. Christine Féret – Fleury hat einen angenehm bildhaften Schreibstil, der mir gut gefallen hat. Was mir leider nicht so gut gefallen hat waren die kurzen Einblicke in Themen und die ebenso abrupten Wechsel zu anderen Inhalten. Dadurch blieben einige Fragen ungeklärt und manches kam mir auch ein bisschen unlogisch vor, was echt schade war. Es gibt viele wichtige Themen und ich glaube, dass es mir einfach zu sehr gefehlt hat, dass etwas zuende erzählt wurde. Féret – Fleury springt inhaltlich von A nach D, nach F und wieder zurück, was sehr abgehakt wirkt und mir persönlich nicht gereicht hat. 

 

In den Inhalten geht die Autorin auf einige schwere Themen ein, die in meinen Augen, leider viel zu wenig Raum bekommen haben, was auf Kosten der Glaubwürdigkeit und der Emotionen gegangen ist. Die Charaktere haben mir gefallen, da sie solide dargestellt worden sind, aber ich hatte auch nicht den Eindruck ihnen wirklich nahe zu kommen. Die Buchidee war der Grund warum ich dieses Buch lesen wollte und ich fand sie wirklich toll. Leider kam mir die Thematik um die eigentlichen Buchboten und die Bücher, neben den anderen Themen ein bisschen zu kurz, was ich schade fand. Insgesamt gebe ich dem Roman 2,5 Rosen, aufgerundet auf 3.

 

Positiv: 

* bildhafter Schreibstil mit Blick auf Details

* tolle Buchidee

 

Negativ: 

* die vielen Themen wurde nicht gut ausgearbeitet

* es fehlte vielen Inhalten ein richtiger Abschluss

* die bibliophilen Inhalte schienen neben den anderen Themen etwas blass 

* bei den Charakteren hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht


“Das Mädchen, das in der Metro las” weckte meine Neugier durch die tolle Buchidee. Leider gab es, meiner Meinung nach, in der Umsetzung einige Mängel, die mich ein bisschen enttäuscht zurückgelassen haben!

 

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