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Rezension: Körperorientierte Traumatherapie von Dagmar Härle

Dezember 3, 2015

 

 

Titel: Körperorientierte Traumatherapie 

Autorin: Dagmar Härle

Verlag: Junfermann

Seitenzahl: 280

ISBN-10: 3955713334

ISBN-13: 978-3955713331

Preis: 29,90 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 Inhalt: 

Wenn wir über Trauma sprechen, steht meist das Ereignis, die erzählbare
Geschichte, im Mittelpunkt. Ein Trauma ist jedoch vor allem ein
Erlebnis, das dem Körper widerfahren und dort gespeichert worden ist.
Deshalb kommt man allein mit kognitiv orientierten therapeutischen
Zugängen bei vielen Patienten nicht weiter. Ihre Erfahrungen als
Traumatherapeutin und Yogalehrerin sowie eine Ausbildung in
traumasensitivem Yoga (TSY) bei David Emerson ermutigten die Autorin,
die Grundsätze des TSY auf das Eins-zu-Eins Setting zu übertragen. Sie
stellt Asanas und Atemübungen vor, die sich zur individuellen
Prozessbegleitung komplex traumatisierter Patienten eignen. Betroffene
können so behutsam lernen, ihren Körper wieder zu spüren und ihre
Affektregulation zu verbessern. Dagmar Härles Buch eröffnet einen Raum,
in dem sich traditionelle indische Konzepte des Yoga (Osten) und moderne
Erkenntnissen aus der Psychotraumatologie (Westen) begegnen.

 

 

 

 

Meine Meinung: 

“Körperorientierte Traumatherapie” ist ein Fachbuch der Autorin Dagmar Härle. In diesem Buch stellt Frau Härle eine Verbindung zwischen der Traumapsychologischen Behandlung und dem sensitiven Yoga her. Das Buch hat mich sehr angesprochen, da ich neugierig war, wie die Verbindung zwischen diesen beiden Themen aussehen sollte und was ihre Wirksamkeit daran belegt.

 

Das Buch ist in sechs größere Abschnitte aufgeteilt, die jeweils noch in kleinere, einzelne Kapitel unterteilt sind. Abschnitt Eins befasst sich mit der allgemeinen Psychotraumatologie. Hier findet der Leser/ die Leserin Begriffserklärungen zur Posttraumatischen Belastungsstörung und Dissoziationen, aber auch Erklärungen zu den Abläufen im Gehirn, die sich durch ein Trauma entscheidend verändern. Im darauffolgenden Abschnitt Zwei begegnet man dem Thema Yoga und hier wird verständlich erläutert was Yoga eigentlich ist, was die Ziele sind etc. 

 

Im dritten Abschnitt des Buches befasst sich Frau Härle mit der Forschung, was in diesem Fall spannend zu lesen ist. Hier erfährt man  warum Yoga in der Traumatherapie helfen kann und sogar welche Übungen (Asanans oder Atemübungen) schlussendlich am erfolgreichsten/hilfreichsten wirken. Teil Vier des Fachbuchs beinhaltet die Erklärungen, wie man das Yoga am besten in eine Traumatherapie integrieren kann, aber auch worauf geachtet werden sollte. 

 

Im fünften Abschnitt geht die Autorin auf die einzelnen Asanas, die Atemübungen und die Achtsamkeitsübungen in der Praxis ein. Hierbei hat mir sehr gut gefallen, dass einiges auch mit Bildern verdeutlicht wird. Der sechste und abschließende Teil geht auf die Therapieziele in der Traumatherapie ein und zeigt anhand von Fallbeispielen hilfreich und interessant auf, wie eine Kombination aus sensitivem Yoga und Psychotherapie das Erreichen von Therapiezielen erleichtern kann. 

 

Der Schreibstil von Dagmar Härle hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und es ist auch nicht zu sehr mit Fachsprachlichkeiten gespickt. Auch Yoga Laien finden hier einen guten Zugang, da die Autorin die Asanas und die anderen Techniken sehr ausführlich und gut verständlich erklärt. 

 

“Körperorientierte Traumatherapie” ist ein interessantes Fachbuch, welches mich durch die praktischen Erläuterungen und die Hintergrundinfos überzeugen konnte!

 

  

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