Rezension

Rezension: Ein französischer Sommer von Jessica Brockmole

August 8, 2016

Titel: Ein französischer Sommer

Autorin: Jessica Brockmole

Übersetzerin: Susanne Goga – Klinkenberg

Verlag: Diana

Seitenzahl: 416

ISBN-10: 3453291816

ISBN-13: 978-3453291812

Preis: 14,99 Euro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 

Ein leuchtender Sommer in einer unheilvollen Zeit
1911. Die
junge Clare wird nach dem Tod ihres Vaters von Schottland nach
Frankreich geschickt. Allein in der Fremde findet sie Trost bei Luc, dem
Sohn ihrer Gastgeber. Gemeinsam erleben sie einen unvergesslichen
Sommer – bis Clare erneut aus ihrer Welt gerissen wird. Jahre vergehen,
bevor sie nach Frankreich zurückkehrt. Doch der Krieg hat Lucs Leben
unwiderruflich verändert. Ist die Liebe jenes Sommers stark genug, um
wieder zueinanderzufinden?

 

 

Meine Meinung: 

“Ein französischer Sommer” ist ein Roman der Autorin Jessica Brockmole. Ich wollte schon sehr lange das erste Buch der Autorin “Eine Liebe über dem Meer” lesen, aber irgendwie kam immer wieder etwas dazwischen. Als ich dann dieses Buch in der Vorschau entdeckt habe war mir klar, dass das eine Geschichte für mich sein könnte und ich habe mich sehr gefreut es dann in den Händen zu halten.

 

In diesem Buch geht es um die Protagonistin Clare. Clare ist gerade fünfzehn Jahre alt, ihre Mutter hat die Familie verlassen, als sie noch klein war und als ihr Vater plötzlich verstirbt findet das junge Mädchen Obdach bei einer ehemals guten Freundin ihrer Mutter. Dafür muss sie aber auch Schottland verlassen und findet sich schließlich im farbenprächtigen Frankreich wieder. Clare ist einsam und trauert, doch nach kurzer Zeit in der Fremde lernt sie den neunzehnjährigen Luc kennen, den Sohn ihrer Gastgeber. Er hilft ihr anzukommen und zwischen den beiden entwickelt sich schnell ein enger, vertrauensvoller Kontakt und erste zarte Gefühle. 

 

Nach einem unvergesslichen und einzigartigen Sommer erscheint unverhofft Clare’s Großvater, der seine Enkelin abholen und mit sich nehmen möchte. Clare ist hin und hergerissen, denn Luc ist mittlerweile soetwas wie Familie für sie geworden und doch bleibt ihr keine Wahl. Es folgt eine Zeit mit vielen fernen Ländern, in der sie und Luc sich lediglich schreiben können. Aber auch bei Luc nimmt das Schicksal seinen Lauf, er wird zum Kriegsdienst einberufen und er hat große Probleme sich in all der Gewalt und dem Leid zurechtzufinden. Letztendlich helfen dem jungen Soldaten nur noch Clare’s Briefe und durch den Krieg ist Luc selbst und sein Leben, nicht mehr, wie es einmal gewesen war … 

 

Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil von Jessica Brockmole ist, meiner Meinung nach, einfach perfekt für diese Geschichte. Die Autorin findet eine gelungene Mischung aus bildhaften Beschreibungen der Landschaften und der Menschen und sie schafft es scheinbar problemlos Emotionen zu wecken. Die Themen die in diesem Buch behandelt werden und einen großen Platz einnehmen sind authentisch rübergebracht und man merkt, dass die Autorin es schafft, auch bei ihren Charakteren Leidenschaften, in diesem Fall für die Kunst, zu erwecken. Das hat mich schon sehr beeindruckt. Ich male und zeichne auch manchmal sehr gerne, aber nach manchen Passagen hatte ich wieder richtig den Drang auch etwas auf’s Papier zu bringen. 

Die Thematik um den Protagonisten Luc und seine Zeit als Soldat an der Front sind ebenfalls sehr gut recherchiert worden. Hier findet der Leser/die Leserin keine Schönfärberei, sondern schmerzhaft authentische Beschreibungen, die ganz schön unter die Haut gehen. Es gab ein zwei Dinge in der Geschichte, die mir zu leicht zu erahnen gewesen sind, aber im Vergleich zu den vielen tollen Ideen und besonders ausgearbeiteten Themen, ist das kaum der Rede wert.

 

Die Handlung ist raffiniert und spannend ausgearbeitet und das Buch ist in drei große Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt befasst sich mit dem Kennenlernen und Clare’s erster Zeit in Frankreich, im zweiten Abschnitt erlebt man den Briefkontakt zwischen Luc und Clare während Clare auf Reisen ist und Luc schließlich in den Kriegsdienst einberufen wird. Der letzte Abschnitt zeigt das danach und hier legt die Autorin das Augenmerk auf die Entwicklung der beiden Protagonisten und wie ihre Erlebnisse auch sie selbst, als Charaktere, verändert haben. Das hat mir sehr gut gefallen und es geht, vorallem bei Luc und seinen Schilderungen auch wirklich unter die Haut. 

 

Positiv: 

* wunderschöner, bildhafter und fesselnder Schreibstil

* tolle, authentische Handlung

* Charaktere, die Tiefgang haben und eine deutliche Entwicklung durchlaufen

* die Geschichte geht unter die Haut und weckt eigene Emotionen

 

Negativ: 

* minimale vorhersehbare Geschehnisse, die aber im Vergleich kaum der Rede wert sind

 

“Ein französischer Sommer” ist ein wunderschöner historischer Roman, der mich mit den tollen Charakteren mithoffen, mitwachsen, mitleiden und mitlieben liess! Eine wirklich gelungene Geschichte, die mich komplett gefesselt hat!

 

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